Affiliation:
1. Klinik für Chirurgie, Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane, Brandenburg, Deutschland
2. Klinik für Chirurgie, DRK Kliniken Berlin-Köpenick, Deutschland
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Die Qualitätssicherung in der Schilddrüsenchirurgie ist seit Langem Bestandteil des Handelns endokriner Chirurgen. Dabei wurden und werden überwiegend Register- und Studiendaten genutzt. Zunehmend kommen administrative Daten im Rahmen der Qualitätssicherung aus Routinedaten zur Auswertung. Ziel dieser Studie ist die Bestimmung der Reliabilität von Routinedaten zur Analyse von Behandlungsergebnissen und Komplikationen im Rahmen der Schilddrüsenchirurgie.
Patienten und Methode In einer Querschnittsstudie der Klinik wurden die Patientenaktendaten von 121 Patienten mit Schilddrüsenoperation eines Jahres mit den Qualitätssicherungsdaten aus Routinedaten (QSR) verglichen. Daraus wurde die Sensitivität, Spezifität und positive und negative prädiktive Werte (PPV/NPV) spezifischer Komplikationen ermittelt.
Ergebnisse In der Auswertung administrativer Daten wurden 40 spezifische Komplikationen identifiziert, dagegen 84 in der Auswertung der Patientenakten. Die Sensitivität für die Detektion der Komplikationen mit Routinedaten schwankte zwischen 31,3 und 60,0%. Die Spezifität reichte von 97,0 bis 100%. Der PPV betrug 0,77 – 1,0 und der NPV 0,56 – 1,0.
Schlussfolgerung Die QSR zur Schilddrüsenchirurgie zeigt Defizite in der Sensitivität bei einer hohen Spezifität. Um eine zuverlässige Qualitätsanalyse in der Klinik vorzunehmen oder in der Versorgungsforschung daraus Volume-Outcome-Analysen zu erstellen, ist eine Steigerung der Validität der Routinedaten erforderlich. Der Parameter Hypokalzämie weist die größten Limitationen für Analysen im QSR auf.