Affiliation:
1. Klinik für Urologie und Andrologie, Klinikum Sankt Georg gGmbH, Leipzig, Deutschland
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund In einer monozentrischen Analyse soll der Einfluss der Resektionsränder und des Zeitpunkts der inguinalen Lymphadenektomie auf die Lokalrezidivrate und die Überlebensrate bei Männern mit histologisch gesichertem Peniskarzinom untersucht werden.
Material und Methoden Im Zeitraum von 2011–2021 wurden insgesamt 31 männliche Patienten in unserem Krankenhaus bezüglich ihres Peniskarzinoms behandelt. 32% dieser Patienten zeigten dabei einen lokal fortgeschrittenen Primärbefund. Eine totale Penektomie wurde bei 9 Patienten, eine partielle Penektomie bei 17 Patienten und eine lokale Exzision in 5 Fällen durchgeführt. Eine bilaterale inguinale Lymphadenektomie wurde bei 16 Patienten durchgeführt. Die Patienten wurden bezüglich des minimalen Abstands der Resektionsränder (<1cm vs. >1cm) und dann erneut anhand des Zeitpunkts der inguinalen Lymphadenektomie (<6 Monate vs. >6 Monate) in 2 Gruppen eingeteilt. Die Ergebnisse wurden bezüglich der Lokalrezidivrate und der Überlebensrate analysiert.
Ergebnisse Das 1-Jahres-rezidivfreie Überleben lag bei 84%. Das 1-Jahres-Gesamtüberleben lag bei 70,9% (5 Jahre: 60,9%). Die 1-Jahres-Überlebensrate lag bei 68,7% im Falle, dass der minimale Abstand zum Resektionsrand unter 1cm lag, und bei 73,4%, wenn der minimale Abstand zum Resektionsrand über 1cm lag. Die Rate an Lokalrezidiven nach einem Jahr war geringer, wenn die inguinale Lymphadenektomie innerhalb der ersten 6 Monate nach Diagnosestellung durchgeführt wurde (38,5% versus 66,7%). Diese Unterschiede waren statistisch jedoch nicht signifikant.
Schlussfolgerung Ein minimaler Abstand zum Resektionsrand unter 1cm und eine frühzeitige inguinale Lymphadenektomie verbesserten statistisch nicht signifikant das Gesamtüberleben oder reduzierten statistisch die Rezidivrate (p=0,611; p=0,375).