Kann die Symptombelastung einen regulären oder irregulären Behandlungsabschluss bei Substanzkonsumstörungen vorhersagen?

Author:

Brokatzky Stefan12,Blessing Andreas1,Rudaz Myriam13,Hansen Aksel1,Dammann Gerhard14

Affiliation:

1. Psychiatrische Klinik Münsterlingen, Schweiz

2. Klinik für Konsiliarpsychiatrie und Psychosomatik, UniversitätsSpital Zürich, Schweiz

3. Department of Family and Child Sciences, Florida State University, Tallahassee, FL, USA

4. Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg, Österreich

Abstract

Zusammenfassung Ziel der Studie Das Ziel der vorliegenden explorativen Studie war zu untersuchen, ob die subjektive Symptombelastung vor und während der Behandlung von PatientInnen mit einer Substanzkonsumstörung einen Einfluss darauf hat, ob die Behandlung regulär (d. h. in gegenseitigem Einverständnis zwischen Therapeut und Patient) oder irregulär (d. h. Therapeut oder Patient bricht ab) beendet wird. Methodik In der vorliegenden, retrospektiven Untersuchung wurden 54 PatientInnen einer Drogenentzugs- und Entwöhnungsstation untersucht. Die Informationen zur Art des Behandlungsabschlusses wurden der Basisdokumentation und zur Symptombelastung der Brief-Symptom-Checkliste (BSCL) entnommen. Ergebnisse Die Ergebnisse der binären logistischen Regressionsanalysen zeigten, dass eine allgemeine Reduktion der Symptombelastung während der Behandlung mit einem regulären statt einem irregulären Behandlungsabschluss einherging. Die Analysen der Subskalen der BSCL ergaben signifikante Effekte für eine Abnahme der Ängstlichkeit und des Paranoiden Denkens während der Therapie zugunsten eines regulären Behandlungsabschlusses. Des Weiteren sagten hohe Werte der Zwanghaftigkeit zu Behandlungsbeginn einen regulären Behandlungsabschluss vorher. Schlussfolgerung Bei der Behandlung von PatientInnen mit Substanzkonsumstörungen erscheint es sinnvoll, die allgemeine subjektive Symptombelastung während der Behandlung zu erfragen, um Therapieabbrüche zu vermeiden. Insbesondere sollten die Ängstlichkeit und das Paranoide Denken in den Fokus der Behandlung rücken, da diese in der vorliegenden Studie einen regulären Behandlungsabschluss vorhersagten.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Psychiatry and Mental health,Applied Psychology

Reference35 articles.

1. Determinanten eines Therapieabbruchs während der stationären qualifizierten Entgiftungsbehandlung bei Patienten mit Alkohol- und Drogenabhängigkeit;N J Braune;Fortschr Neurol Psychiat,2008

2. Risikofaktoren des Behandlungsabbruchs im stationären Drogenentzug: Bedeutung der Behandlungsmotivation und der subjektiven Verarbeitung des Entzuges;P Rüesch;Wiener Zeitschrift für Suchtforschung,2001

3. Evaluierung des qualifizierten Drogenentzuges im niedersächsischen Landeskrankenhaus Lüneburg;A Wild;Schriftenreihe der Suchtforschungsstelle Ostniedersachsen,1995

4. Evaluierung des qualifizierten Drogenentzuges im niedersächsischen Landeskrankenhaus Lüneburg;S Esse;Schriftenreihe der Suchtforschungsstelle Ostniedersachsen,1994

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