Selbsthilfemaßnahmen als Determinanten der Inanspruchnahme einer Notfallambulanz bei Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte in Deutschland

Author:

Trümmler Jannis12ORCID,Razum Oliver1,Poetter Anna Rahel3,Sauzet Odile1

Affiliation:

1. Department of Epidemiology & International Public Health, School of Public Health, Bielefeld University, Bielefeld, Germany

2. Institute of Medical Sociology, Centre for Health and Society, Medical Faculty, Heinrich Heine University Duesseldorf, Dusseldorf, Germany

3. Campus Virchow Clinic, Clinic for Gynecology with Center for Oncological Surgery, Charité University Medicine Berlin, Berlin, Germany

Abstract

Zusammenfassung Einleitung Ziel der Untersuchung ist es zu analysieren ob Unterschiede zwischen Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte in durchgeführten Selbsthilfemaßnahmen vor einer Inanspruchnahme der Notaufnahme bestehen und ob es Zusammenhänge zwischen Selbsthilfemaßnahmen und einer adäquaten Inanspruchnahme der Notaufnahme gibt. Methodik Datengrundlage für die sekundärbasierte Analyse ist die EUMaR-Studie, die von Juli 2018 bis Juli 2019 durchgeführt wurde, mit dem Ziel, Ursachen für die unangemessen häufige Nutzung von Notfallambulanzen durch Migranten zu identifizieren. Ziel unserer Studie ist es, Unterschiede der durchgeführten Selbsthilfemaßnahmen und den Bevölkerungsgruppen anhand mehrerer multiplen logistischer Regressionen zu analysieren. Der Zusammenhang zwischen durchgeführten Selbsthilfemaßnahmen und adäquater Nutzung der Notfallambulanz wird mit einer multiplen logistischen Regression und anhand von Interaktionen quantifiziert. Ergebnisse Migranten der ersten Generation weisen ein höheres Odds Ratio auf, eine Notfallambulanz eigeninitiiert aufzusuchen (OR=1,28; 95% KI, 1,01–1,61), wie Menschen ohne Migrationsgeschichte. Zudem weist diese Gruppe ein geringeres Odds Ratio auf, etwas gegen ihre Beschwerden zu unternehmen (OR=0,70; 95% KI, 0,56–0,86). Befragte, welche eigeninitiiert die Notfallambulanz aufsuchten, weisen ein geringeres Odds Ratio bezüglich der adäquaten Nutzung der Notfallambulanz auf (OR=0,41; 95% KI, 0,34–0,50). Befragte, welche zuvor Vitalparameter (z. B. Blutdruck) gemessen haben, haben ein höheres Odds Ratio die Notfallambulanz adäquat zu nutzen (OR=1,28; 95% KI, 1,02–1,59). Die erhaltenen Schätzer durch die Interaktionsmodelle waren mit großen Unsicherheiten verbunden. Schlussfolgerung Zugangsbarrieren zum Gesundheitssystem, Medikamenten oder zu medizinischen Hilfsmittelen bei Migranten der ersten Generation, könnten das erhöhte Odds Ratio erklären, dass diese Bevölkerungsgruppe vermehrt eigeninitiiert eine Notfallambulanz aufsucht, sowie das geringere Odds Ratio etwas gegen die Beschwerden zu unternehmen. Eine Hypothese unserer Studie ist, dass die Messung der Vitalparameter dazu beitragen kann, den individuellen Gesundheitszustand besser zu beurteilen.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Public Health, Environmental and Occupational Health

Reference16 articles.

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