Affiliation:
1. Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie,
UniversitätsSpital Zürich, Zürich,
Switzerland
Abstract
Zusammenfassung
WAS IST NEU?
Die fest etablierte Indikation der Mikrobiota-Therapie:
Clostridioides-difficile-Infektion
Die fäkale Mikrobiota-Transplantation (FMT,
„Stuhltransplantation“) ist sehr effektiv zur Behandlung der
rezidivierenden Clostridioides-difficile-Diarrhöe. Sie ist nun nach den
nationalen und internationalen Leitlinien spätestens beim zweiten
Rezidiv indiziert. Erste kommerziell hergestellte FMT-Produkte (Rebyota) sind
bereits in den USA zugelassen und bei uns im Zulassungsprozess.
Kapsel-Präparate aus gereinigten Clostridien-Sporen haben bei der
Clostridioides-difficile-Diarrhöe positive Ergebnisse gezeigt und sind
ebenfalls im Prozess der Zulassung.
Mikrobiom und Reizdarmsyndrom
Beim Reizdarmsyndrom sind die Studien zur FMT teilweise widersprüchlich.
Der Verabreichungsweg (Duodenalsonde oder Koloskopie) spielt
möglicherweise eine Rolle.
FMT bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen
Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen verfestigen sich die Belege,
dass FMT bei Colitis ulcerosa wirksam ist, beim Morbus Crohn jedoch nicht.
Das Mikrobiom bei onkologischen Erkrankungen
In der Onkologie verfestigen sich Befunde, dass die Mikrobiota die Immunantwort
gegen Tumoren und Metastasen beeinflussen kann. Erste Studien zeigen, dass bei
manchen Non-Respondern gegenüber einer Checkpoint-Inhibitor-Therapie die
Therapieantwort durch FMT von einem Spender mit gutem Therapieresponse
wiederhergestellt werden kann.