Staphylococcus-aureus-Blutstrominfektion – eine interdisziplinäre Herausforderung
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Published:2019-03
Issue:03
Volume:54
Page:206-216
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ISSN:0939-2661
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Container-title:AINS - Anästhesiologie · Intensivmedizin · Notfallmedizin · Schmerztherapie
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language:de
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Short-container-title:Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther
Author:
Hagel Stefan,Kaasch Achim,Weis Sebastian,Seifert Harald,Pletz Mathias,Rieg Siegbert
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Staphylococcus aureus ist der zweithäufigste Erreger von Blutstrominfektionen. Das klinische Management einer S.-aureus-Blutstrominfektion (SAB) unterscheidet sich von dem bei Blutstrominfektionen durch andere Erreger. Gründe hierfür sind der komplikationsträchtige Verlauf, die hohe Krankenhaussterblichkeit (15 – 40%) und das häufigere Auftreten von Rezidiven.
Methoden Es erfolgte eine selektive Literaturrecherche in PubMed. In die Analyse wurden die aktuellen Leitlinien- und Expertenempfehlungen einbezogen.
Ergebnis Der Nachweis von S. aureus in der Blutkultur sollte grundsätzlich als klinisch relevant betrachtet werden. Mittel der Wahl zur Therapie bei einer Blutstrominfektion mit Methicillin-sensiblen S. aureus ist Flucloxacillin (8 – 12 g i. v./d). Bei einer Blutstrominfektion mit Methicillin-resistenten S. aureus (MRSA) werden Vancomycin oder Daptomycin (letzteres nicht bei pneumogenem Fokus) empfohlen. Die Abnahme von Folgeblutkulturen, eine intensive Fokussuche einschließlich transösophagealer Echokardiografie bei Patienten mit Risikoprofil und eine rasche Fokussanierung sind wichtige Maßnahmen. Die Therapiedauer beträgt bei unkomplizierter SAB mindestens 14 Tage, wobei die gesamte Therapie intravenös durchgeführt werden soll. Bei komplizierter SAB wird eine Gesamttherapiedauer von mindestens 4 – 6 Wochen empfohlen. Durch Adhärenz an dieses Maßnahmenbündel kann die Sterblichkeit um bis zu 50% reduziert werden.
Schlussfolgerung Die SAB geht mit einer hohen Morbidität und Letalität einher. Das klinische Management ist komplex. Durch Einhaltung von diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen kann die Prognose verbessert werden.
Publisher
Georg Thieme Verlag KG
Subject
Anesthesiology and Pain Medicine,Critical Care and Intensive Care Medicine,Emergency Medicine,General Medicine
Cited by
3 articles.
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