Affiliation:
1. Universität Wien, Institut für Pharmazeutische
Wissenschaften, Abteilung für Pharmakognosie, Wien
Abstract
ZusammenfassungDie Exsudate der Koniferen Picea abies, Larix decidua und Pinus
nigra sind bekannte traditionelle pflanzliche Arzneimittel, die zur
Heilung von Wunden verwendet werden. Klinische Studien mit Fichtenbalsam
bestätigten in der Vergangenheit dessen empirische Verwendung. Die
aktiven Bestandteile, ihre Wirkungsweise und die genaue Zusammensetzung dieses
Naturprodukts waren bis dato jedoch unbekannt. Der Balsam der Fichte wurde einer
fraktionierten Extraktion und weiteren Reinigungsschritten unterzogen. Die
Substanzen wurden isoliert, identifiziert und auf ihre Fähigkeit
getestet, die Reepithelisierung in einem in vitro
HaCaT-Keratinozyten-basierten Scratch-Assay zu verbessern. Lignane und
Diterpenharzsäuren, Hauptbestandteile des Fichtenbalsams, konnten die
Migration bzw. Proliferation der Zellen steigern. Parallel dazu kamen Balsame,
Harze und Fraktionen von drei Koniferen im Scratch-Assay zur Testung. Balsame
und Harze von Picea abies und Pinus nigra zeigten in vitro
eine Konzentrationsabhängigkeit, für Larix decidua wurde
eine signifikante Aktivität gemessen. Diterpenharzsäuren sind
die Hauptbestandteile von Fichtenbalsam und eignen sich als Markerverbindungen
für die Qualitätskontrolle. Erstmals wurde eine auf
überkritischer Flüssigkeit basierende analytische Methode
entwickelt für die Trennung und Quantifizierung von
Diterpenharzsäuren.Die vorgestellten Ergebnisse untermauern die traditionelle Anwendung von
Nadelbaumexsudaten, insbesondere von Fichtenbalsam, und präsentieren
eine analytische Methode basierend auf einer nachhaltigen Technologie
für die Qualitätskontrolle.