Affiliation:
1. Universitätsmedizin Mainz, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Mainz
Abstract
ZusammenfassungDas Prostatakarzinom ist die häufigste urologische Tumorerkrankung des Mannes. Im lokalisierten Tumorstadium in Kombination mit der Strahlentherapie und insbesondere im fortgeschrittenen metastasierten Tumorstadium stellt die klassische antihormonelle Therapie ein wesentliches Therapieverfahren dar. Seit ca. 10 Jahren nimmt unser Wissen um das kardiovaskuläre Risiko dieser Therapie ständig zu. Die hier vorliegende Übersichtsarbeit stellt die wesentlichen Arbeiten zum kardiovaskulären Risiko der antihormonellen Therapie vor und beschreibt im Besonderen die aktuellen Daten zum kardiovaskulären Risiko beim Einsatz der GnRH-Antagonisten. Die multizentrische prospektive PRONOUNCE-Studie soll die Frage nach einem tatsächlichen Vorteil der GnRH-Antagonisten-Therapie im Vergleich zur klassischen LHRH-Analoga-Therapie im Hinblick auf kardiovaskuläre Ereignisse detaillierter beantworten. Der Artikel stellt weiterhin das Problem der heutigen antihormonellen Übertherapie trotz fehlender wissenschaftlicher Evidenz heraus und weist auf eine verbesserte Patientenselektion für den Einsatz der antihormonellen Therapie hin.