Affiliation:
1. Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Universität Duisburg-Essen Medizinische Fakultät: Universitat Duisburg-Essen Medizinische Fakultat, Mülheim, GERMANY
2. Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Marien-Hospital, Mülheim an der Ruhr, GERMANY
3. Lehrstuhl für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universität Duisburg-Essen: Universitat Duisburg-Essen, Mülheim an der Ruhr, GERMANY
Abstract
ZusammenfassungInline-Skaterhockey ist eine aus dem Eishockey entstandene Sportart, die in Deutschland von ca. 6000 Sportlern ausgeübt wird. Es gibt allerdings einige Unterschiede zum Eishockey, die zu einem besonderen Risikoprofil der Athleten führen.Alle 315 aktiven Spieler der deutschen Inline-Skaterhockey-Bundesliga 2018 und 2019 wurden online mittels eines anonymisierten Fragebogens über Verletzungen, Trainingshäufigkeit, Trainingsinhalte und Sportausrüstung angeschrieben. 178 Athleten antworteten und 116 Fragebögen konnten ausgewertet werden (100 Männer, 8 Frauen, 8 keine Angabe/16 Goalie, 55 Stürmer, 44 Verteidiger).Die Gesamtverletzungsinzidenz lag bei 36,98 pro 1000h. Unter den leichten Verletzungen (Wunden, Prellungen und stumpfe Muskelverletzungen) waren Beinverletzungen (9,4/1000h) und Armverletzungen (7,2/1000h) am häufigsten. Relevante Verletzungen (Frakturen, Luxationen und Bandverletzungen) waren am häufigsten am Fuß (2,4/1000h) (n=147) sowie am Kopf (1,9/1000h) (n=140) und am Knie (1,7/1000h) (n=126). Von 76 Frakturen entstanden 48 (63,2%) durch direkten oder indirekten Körperkontakt. Torhüter haben im Vergleich zu Feldspielern mehr Knieverletzungen, allerdings haben Feldspieler mehr Schulterverletzungen. Kopfverletzungen (Frakturen, Zahnverletzungen, Schädelhirntraumata) zeigten sich bei Spielern ohne Gesichtsschutz signifikant häufiger (3,0/1000h vs. 1,8/1000h). Spieler, welche kein zusätzliches Fitnesstraining durchführten, zeigten signifikant mehr relevante Verletzungen. Auch Knieverletzungen waren in dieser Gruppe häufiger(4,2/1000h vs. 1,3/1000h). Die Dauer der Dehnübungen zeigt eine negative Korrelation mit der Gesamtverletzungsinzidenz (0min: 53,5/1000h, 1–4min: 55,8/1000h, 5–9min: 23,5/1000h, ≥10min: 21,5/1000h, p<0,05). Insbesondere leichte Verletzungen werden durch Dehnübungen hochsignifikant seltener. Inline-Skaterhockey in der 1. Bundesliga zeichnet sich durch ein hohes Verletzungsrisiko aus, welches mit dem professionellen Eishockey verglichen werden kann. Schwerwiegende Verletzungen entstehen im Inline-Skaterhockey am häufigsten durch Körperkontakt. Relevante Verletzungen kommen am häufigsten am Kopf und an der unteren Extremität vor. Die Durchführung von Fitnesstraining zeigte einen positiven Einfluss auf die Verletzungshäufigkeit. Im Rahmen der weiterführenden Professionalisierung des Sportes können diese Erkenntnisse zur Prävention von Verletzungen im Inline-Skaterhockey beitragen.
Subject
Orthopedics and Sports Medicine
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