Abstract
ZusammenfassungÜber 6 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter stark beeinträchtigenden
chronischen Schmerzen. Wegen der begrenzten analgetischen Effektivität und der
Toxizität von Analgetika der Stufe 1 des WHO-Stufenschemas ist der Einsatz von
Opioiden (Stufe 2 und 3) oft die einzige Therapieoption. Die hohe Inzidenz von
Opioid-Nebenwirkungen bedingt jedoch eine hohe Abbruchrate. Daher beruht der
Erfolg einer Opioid-Schmerztherapie entscheidend auch auf dem Management der
Verträglichkeit und der Sicherheit der Behandlung. Die meisten
Opioid-Nebenwirkungen, wie z. B. Übelkeit oder Sedierung, treten überwiegend in
der Anfangsphase der Therapie auf. Die Opioid-induzierte Obstipation dagegen
kann für die gesamte Dauer der Opioid-Therapie persistieren. Laxantien als
Erstlinientherapie lösen das Problem nur bei einem Teil der Betroffenen. Als
Zweilinientherapie können Opioid-Rezeptorantagonisten eingesetzt werden, wie
Naloxon, oral applizierbares Naloxegol oder subkutanes Methylnaltrexon. Auch das
Management weiterer häufiger Opioid-Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen,
Sedierung, Pruritus, Miktionsstörung und weiteren wird vorgestellt.