Schwerstverletztenversorgung in kriegerischen Auseinandersetzungen

Author:

Franke Axel1,Sahm Joachim2,Bieler Dan3,Achatz Gerhard1

Affiliation:

1. Department of Trauma, Orthopedic and Reconstructive Surgery and Sportsmedicine, German Armed Forces Hospital Ulm, Ulm, Deutschland

2. Department of General, Visceral and Thoracic Surgery, German Armed Forces Central Hospital Koblenz, Koblenz, Deutschland

3. Department of Trauma, Orthopedic and Reconstructive Surgery, Handsurgery and Burn Medicine, German Armed Forces Central Hospital Koblenz, Koblenz, Deutschland

Abstract

ZusammenfassungDurch den aktuellen Krieg in der Ukraine steht die Behandlung von Kriegsverletzungen in der öffentlichen Diskussion. Die hierzulande stattfindende Weiterversorgung von Verletzten aus der Ukraine nach Verteilung im Kleeblatt in die TraumaNetzwerke DGU steht nicht zuletzt durch die Forderung des Bundesverteidigungsministeriums und des Bundesgesundheitsministeriums, die Bundeswehr und das deutsche Gesundheitssystem gegenüber potenziellen Belastungen aus kriegerischen Auseinandersetzungen resilienter (kriegstüchtig) zu machen, im Fokus.Um ein Verständnis für die erwartbaren Behandlungsergebnisse, die Vorgehensweisen im Einsatz, aber auch die Unwägbarkeiten der Schwerstverletztenversorgung unter Einsatzbedingungen zu etablieren, ist es das Ziel des vorliegenden Artikels, die Besonderheiten der Schwerstverletztenversorgung in kriegerischen Auseinandersetzungen darzustellen.Durch eine Literaturrecherche werden die Herausforderungen und typischen Verletzungsmuster am Beispiel des Einsatzes der Bundeswehr in Afghanistan und des aktuellen Krieges in der Ukraine dargestellt. Es wird ein Überblick über die Faktoren gegeben, die abweichend von der gut etablierten und standardisierten, zivilen Polytraumaversorgung in Deutschland die Vorgehensweisen und die Ergebnisqualität unter Einsatzbedingungen beeinflussen können.Die Schwerstverletztenversorgung erfolgt auch im Einsatz der Bundeswehr oder wie aktuell konzipiert für den Einsatz der NATO unter standardisierten Bedingungen, die sich an der algorithmenbasierten Versorgung des ATLS mit Fokus auf Blutungskontrolle orientiert. Dies ist materiell und personell gut etabliert, vorbereitet und geschult.Einzelne Ländergegebenheiten bzw. Einsatzerfordernisse können aber dazu führen, dass die erste ärztliche notfallmedizinische Versorgung abweichend vom zivilen System in Deutschland erst zeitverzögert und nach längerem Transport erfolgen kann. Ziel ist es hierbei immer, für die eingesetzten Soldaten eine im Ergebnis gleichwertige Versorgung abzubilden, wie sie hier in Deutschland jedem Unfallopfer, unabhängig von Zeit und Ort des Unfalles, potenziell zur Verfügung steht.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

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1. Editorial;Zentralblatt für Chirurgie - Zeitschrift für Allgemeine, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie;2024-08

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