Affiliation:
1. Department for Visceral, thoracic and vascular surgery, University
Hospital and Medical Faculty Carl Gustav Carus, Technical University Dresden,
Dresden, Germany
2. Department of Anesthesiology and Intensive Care Medicine, University
Hospital and Medical Faculty Carl Gustav Carus, Technical University Dresden,
Dresden, Germany
Abstract
ZusammenfassungDer offen-chirurgische thorakale und thorakoabdominelle Aortenersatz (open
repair, OR) bei Aneurysmen oder Dissektionen hat in der aktuellen
Versorgungsrealität im Vergleich zur endovaskulären Versorgung mit einfachen und
speziellen Stentprothesen (fenestrated/branched [thoracic] endovascular aortic
repair, f/b[T]EVAR) eine deutlich untergeordnete Rolle. Zudem besteht die
Notwendigkeit einer hohen technischen Expertise und eines umfangreichen
operativen Settings, um ein OR sicher anbieten zu können.Zu Reduktion der spezifischen Komplikationen, wie z. B. perioperative Mortalität,
permanente Dialysepflichtigkeit, spinale Ischämie, Schlaganfall oder
Mesenterialischämie, ist ein hohes Maß an intraoperativer Protektion, z. B.
mittels Liquordrainage, Point-of-Care-Gerinnungstherapie, distaler oder
selektiver Aortenperfusion im Sinne eines temporären Linksherzbypasses und
sequenziellem Clamping der Aorta erforderlich. Trotz der Dominanz der
endovaskulären Therapie ist diese Expertise aber weiterhin nötig, um spezifische
Indikationen, wie beispielsweise junges Patientenalter oder
Bindegewebserkrankungen bzw. Protheseninfektionen, sicher versorgen zu können.
Zusätzlich ist nicht jedes Aneurysma oder jede Dissektion anatomisch langfristig
sicher mit einer endovaskulären Behandlung zu therapieren.Die aktuelle Evidenzlage sieht einen geringen, meist nicht statistisch
signifikanten Vorteil von TEVAR und f/bEVAR versus OR bei den wichtigsten kurz-
und mittelfristigen Ergebnisparametern, bei deutlich geringerer Invasivität und
verkürzter Krankenhausliegedauer. Im langfristigen Verlauf sind die Ergebnisse
bezüglich Gesamtüberleben und Re-Interventionsraten bzw. sekundärer
Komplikationen bei OR deutlich besser.Der offene thorakoabdominelle Aortenersatz ist also nach wie vor mehr als ein
exklusives Hobby, sondern vielmehr eine absolute Notwendigkeit im Gesamtspektrum
der aortalen Chirurgie, dessen Bedeutung in den nächsten Jahren mutmaßlich
wieder zunimmt.
Cited by
3 articles.
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