Affiliation:
1. LABOKLIN GmbH & Co KG, Bad Kissingen
Abstract
Zusammenfassung
Ergebnisse Bei den Steinen handelte es sich um Struvit (44,7 %), Kalziumoxalat-Monohydrat (Whewellit, 24,5 %), Cystin (15,2 %), Ammoniumurat (5,3 %), Kalziumoxalat-Dihydrat (Weddellit, 4,4 %), Kalziumphosphat (1,6 %), Xanthin (1,2 %), Whewellit/Weddellit (1,1 %), Brushit (0,4 %) und andere Substanzen 1,7 %. Das mediane Alter (Jahre) der Hunde betrug bei Struvit 8, bei Kalziumoxalaten (Whewellit und Weddellit) 10, bei Cystin 5, bei Brushit 11, bei Xanthin 6,5 und bei Ammoniumurat 6. Bei weiblich-intakten (83,8 %) und weiblich-kastrierten (80,8 %) Individuen kamen Struvitsteine am häufigsten vor, während bei männlich-intakten Hunden Cystinsteine (36,7 %) und Kalziumoxalate (35,5 % Whewellit und Weddellit) dominierten. Kastrierte Rüden hatten zu 50,0 % Kalziumoxalat, zu 17,3 % Struvit und zu 10,5 % Cystinsteine. Struvitsteine ließen sich am häufigsten bei den Rassen Mops (75,9 %), Labrador (73,1 %), Shih Tzu (62,2 %), Dackel (50,4 %) und Malteser (36 %) nachweisen, Kalziumoxalate bei den Rassen Zwergschnauzer (54,8 %), Jack Russell Terrier (49,5 %) sowie Yorkshire Terrier (48,2 %). Cystin trat am häufigsten bei den Rassen Französische Bulldogge (47,2 %), Bulldogge (44,8 %), Chihuahua (44,1 %) und Dackel (32,8 %) auf.
Schlussfolgerung und klinische Relevanz Hunde aus Deutschland zeigten alters-, geschlechts- und rassespezifische Unterschiede in der Häufigkeit des Auftretens von Harnsteinen. Die Kenntnis über ein gehäuftes Vorkommen unterschiedlicher Harnsteinarten in Deutschland sowie über eine mögliche Rassedisposition ermöglicht dem Tierarzt, ein zielgerichtetes Monitoring zur Prophylaxe und Metaphylaxe zu etablieren und gemeinsam mit dem Tierbesitzer einen geeigneten Therapieplan zu erstellen.