Affiliation:
1. LABOKLIN GmbH & Co. KG, Bad Kissingen
2. Institut für Tierpathologie, Freie Universität Berlin
Abstract
Zusammenfassung
Gegenstand und Ziel In der Literatur konnte in 80 % der Bioptate kaniner Prostatakarzinome (PCa) die BRAF-Mutation nachgewiesen werden. Ziele dieser Arbeit waren, kanine Prostataproben aus dem eigenen Tiergut hinsichtlich des Auftretens der BRAF-Mutation zu untersuchen sowie die Spezifität und Sensitivität des Tests zu evaluieren. Außerdem sollte die Methodik für zytologische Ausstriche etabliert und die Korrelation zwischen der BRAF-Mutation und dem histologischen Bild kaniner PCa dargestellt werden.
Material und Methoden Bioptate (n = 70) und Feinnadelaspirate (n = 17) der Prostata von 87 Hunden wurden histologisch oder zytologisch untersucht. Die Einteilung der Erkrankungen erfolgte wie in der Literatur beschrieben in benigne Prostatahyperplasie (BPH, n = 22), Prostatitis (n = 14), Plattenepithelmetaplasie (PM, n = 2), Atrophie nach Kastration (n = 3) und PCa (n = 46; davon zytologisch nachgewiesen n = 11). Für die PCa wurde der Gleason-Score ermittelt. Zur DNA-Isolierung dienten kommerzielle Testkits. Das Exon 15 wurde mit dem TaqMan® SNP Assay untersucht. Die Spezifität und Sensitivität des Tests wurden berechnet.
Ergebnisse Ein Gleason-Score von 6 und 7 ergab sich in je einem Fall, von 8 bis 10 bei 33 der PCa. Aus allen Proben ließ sich ausreichend DNA isolieren. Die BRAF-Mutation war in 28/46 PCa nachweisbar (Sensitivität 61 %). Bei keinem Hund mit BPH, Prostatitis, PM oder Atrophie wurde die BRAF-Mutation festgestellt (Spezifität 100 %). Durch die BRAF-Mutation verursachte PCa wiesen einen signifikant (p = 0,002) höheren Gleason-Score auf als PCa ohne diese Mutation.
Schlussfolgerung und klinische Relevanz Die Untersuchung auf das Vorliegen der BRAF-Variante V595E ist ein hochspezifisches Verfahren, mit dem sich in histologisch und zytologisch fraglichen Fällen die Verdachtsdiagnose eines PCa absichern lässt. Durch die BRAF-Mutation verursachte PCa zeigen histologisch stärker ausgeprägte Malignitätskriterien als nicht durch diese Mutation bedingte. Die klinische, therapeutische und prognostische Relevanz dieser Befunde bedarf weiterer Studien.
Cited by
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