Affiliation:
1. Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Bonn
2. Poliklinik für Kieferorthopädie, Universitätsklinikum Jena
3. Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Luisenhospital Aachen
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Dreidimensionale (3-D) endoskopische Optiken können durch 2 Kameras die unterschiedliche Perspektive des rechten und linken Auges simulieren und somit die Illusion einer räumlichen Tiefe erzeugen. Im laparoskopischen Einsatz konnte eine optimierte Orientierung und ein exakteres Handling gegenüber 2-D-Optiken nachgewiesen werden. Ob sich diese Ergebnisse auch auf den thorakoskopischen Wirbelkörperersatz im thorakolumbalen Übergang übertragen lassen, wird anhand der retrospektiven Studie untersucht. Hypothesen: 1. Der ventrale Wirbelkörperersatz unter Einsatz der 3-D-Thorakoskopie führt zu einer kürzeren OP-Zeit. 2. Der perioperative Blutverlust sinkt durch die bessere Raumorientierung (zügigere Blutstillung) und verminderte Gewebeschädigung.
Material und Methoden In der retrospektiven Studie wurden 29 Patienten mit ventralem thorakoskopischem Wirbelkörpersatz eingeschlossen. Bei n = 14 Patienten wurde die konventionelle 2-D-Optik angewendet, bei n = 15 Patienten die 3-D-Optik. Es wurden perioperative Daten wie Blutverlust, OP-Dauer und Aufenthaltsdauer analysiert. Statistische Signifikanz wurde mittels Studentʼs t-Test berechnet.
Ergebnisse Die häufigste Diagnose war eine LWK-1-Fraktur (n = 18, 62%). Die mittlere OP-Zeit war in der 3-D-Gruppe (149 ± 29, 107 – 198 min) um 24 min kürzer als in der 2-D-Gruppe (173 ± 39, 125 – 260 min), jedoch nicht signifikant. Der gesamte perioperative Blutverlust der 3-D-Gruppe war signifikant niedriger als in der 2-D-Gruppe (**p = 0,043). Der anteilige intraoperative Blutverlust der 3-D-Gruppe war ebenfalls niedriger (im Mittel um 115 ml), jedoch nicht signifikant. Signifikant geringer war die Fördermenge der Thoraxdrainage bei der 3-D-Gruppe (248 vs. 560 ml, *p = 0,0195). Der stationäre Aufenthalt bei der 3-D-Gruppe war im Mittel 1,5 Tage (d) kürzer, jedoch nicht signifikant.
Schlussfolgerung Sowohl mit der konventionellen 2-D-Optik als auch mit der 3-D-Optik ist der thorakoskopisch assistierte Wirbelkörperersatz im thorakolumbalen Übergang ein sicheres und zuverlässiges Operationsverfahren. Beide Verfahren ermöglichen vergleichbare OP-Zeiten, aber in unserer Studie bei der 3-D-Optik mit signifikant reduziertem Blutverlust postoperativ. Die vorliegende Studie ist hinsichtlich der geringen Fallzahl und aufgrund des retrospektiven Charakters lediglich als orientierende Pilotstudie zu werten.
Subject
Orthopedics and Sports Medicine,Surgery
Cited by
1 articles.
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