Affiliation:
1. Universitätsklinikum Schleswig-Holstein; Campus Kiel; Sektion für Hand-, Plastische und Mikrochirurgie (Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie)
Abstract
Zusammenfassung
Einleitung Die Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (HRQoL) durch postbariatrische Straffungsoperationen und deren Effekte auf die Gewichtsstabilität im Langzeitverlauf gelten als gesichert. Welche Einflussfaktoren dabei eine Rolle spielen, wurde im Rahmen dieser Studie untersucht.
Patienten, Materialien und Methoden Für die Datenanalyse wurde die HRQoL vor und nach der Abdominoplastik mittels des „36-Item Short-Form Health Survey“-Fragebogens erhoben. Zusätzlich wurde die Häufigkeit des Auftretens von Meteorismusbeschwerden erfasst und überprüft, ob dieses Auftreten in Zusammenhang mit einer simultan zur Abdominoplastik durchgeführten Rectusscheidenplikation steht. Einschlusskriterium war eine Adipositas ≥ I° vor der Gewichtsabnahme. Ausschlusskriterien waren eine postoperative Neumanifestation einer schwerwiegenden, von der Abdominoplastik unabhängigen Erkrankung sowie eine Schwangerschaft im Beobachtungszeitraum. Die Ergebnisse wurden mit der deutschen Normpopulation (Norm) verglichen.
Resultate Für die körperliche Summenskala (KSK) ergab sich eine signifikant bessere postoperative HRQoL (präOP: 40,19 ± 12,27; postOP: 47,72 ± 9,89; p < 0,001). Präoperativ lagen die KSK und die PSK (psychische Summenskala) statistisch signifikant unterhalb des Wertes der Norm (KSK: p < 0,001; PSK: p < 0,01). Postoperativ ergaben sich keine signifikanten Unterschiede (KSK: p = 0,051; PSK: p = 0,118). Patienten mit einer zusätzlichen Rectusscheidenplikation (n = 9) litten signifikant häufiger unter Meteorismusbeschwerden > 4/Woche als Patienten ohne diesen Operationsschritt (n = 21) (p < 0,05). Im Vergleich der Patienten mit einer Meteorismussymptomatik < 4/W gegenüber > 4/W hatten erstere eine signifikant bessere Vitalität (< 4/W: 61,09 ± 24,95; > 4/W: 34,29 ± 21,49; p < 0,05) und einen besseren allgemeinen Gesundheitszustand (< 4/W: 68,04 ± 23,23; > 4/W: 44,71 ± 27,8; p < 0,05). Patienten mit einer Meteorismussymptomatik > 4/W hatten gegenüber der Norm eine schlechtere Vitalität (p < 0,05).
Schlussfolgerung Die Analyse der erhobenen Studiendaten lässt den Schluss zu, dass bei ehemals adipösen Patienten nicht nur von einer postoperativen Verbesserung der HRQoL ausgegangen werden kann, sondern auch von einer postoperativen Angleichung dieser an die Norm. Ferner führt eine zusätzlich zur Abdominoplastik ausgeführte Rectusscheidenplikation häufiger zu einer die HRQoL verschlechternden Meteorismussymptomatik. Das Vorliegen einer depressiven Störung ist ein guter Prädiktor für ein schlechteres HRQoL-Outcome.
Subject
Orthopedics and Sports Medicine,Surgery
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