Author:
Schäfer Benjamin,Lüdtke Kerstin
Abstract
ZUSAMMENFASSUNGMigräne und Kopfschmerzen gehen oft mit Nackenschmerzen einher. Ob die Nackenschmerzen Symptom, Auslöser oder aufrechterhaltender Faktor der Kopfschmerzen sind, muss im Einzelfall durch eine Anamnese und eine evidenzbasierte Untersuchung festgestellt werden. Grundlage für diese Wechselwirkungen sind Konvergenzen des N. trigeminus mit afferenten Fasern der Spinalnerven C1–3 im trigeminalen Kerngebiet. Es existieren mittlerweile mehrere Übersichtsarbeiten, in denen muskuloskelettale Auffälligkeiten sowie die Wirksamkeit physiotherapeutischer Techniken analysiert werden. Demnach werden 5 physiotherapeutische Tests empfohlen, die bei Patienten mit Migräne häufiger positiv sind als bei Kontrollprobanden. In mehreren Reviews wird auf die Notwendigkeit einer Kombination von Techniken hingewiesen (Hands-off und Hands-on). Durch diese multimodalen Ansätze lassen sich bei einem Teil der Patienten Kopfschmerzen lindern und Migräneattacken reduzieren. Weitere methodisch solide Studien sind notwendig, um die Ergebnisse zu stützen.