Affiliation:
1. Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Evangelisches Klinikum Bethel, Bielefeld
Abstract
Zusammenfassung
Ziel der Studie In einer klinischen Gesamtpopulation aller vollstationären Behandlungsfälle werden geschlechtsspezifische Unterschiede über 15 Jahre bei fremdaggressivem Verhalten und Zwangsmaßnahmen (ZM) überprüft.
Methodik Aggressive Ereignisse werden mit der Staff Observation Aggression Scale-Revised (SOAS-R) und ZM mit einem hierzu entwickelten Erfassungsbogen von 2005–2019 standardisiert erfasst und retrospektiv hinsichtlich geschlechtsspezifischer Unterschiede ausgewertet.
Ergebnisse 82 833 vollstationäre Behandlungsfälle (Männer: 55,3 %; Frauen: 44,7 %) gingen in die Untersuchung ein. Während des Erhebungszeitraums wurden 60,1 % der erfassten Ereignisse durch Patienten und 39,9 % durch Patientinnen verübt, allerdings war auf Fallebene das Risiko für das Auftreten aggressiven Verhaltens für Männer und Frauen vergleichbar (Odds Ratio: 1,1). Im SOAS-R wiesen Frauen signifikant schwerwiegendere aggressive Handlungen auf, nach subjektiver Einschätzung durch Mitarbeitende werden aber aggressive Vorfälle von Männern schwerer eingestuft. Diese erhielten zudem signifikant mehr und länger andauernde ZM als Frauen.
Schlussfolgerung Das subjektive Erleben aggressiven Verhaltens durch Mitarbeitende könnte dazu beitragen, dass ZM bei Patienten signifikant häufiger und länger eingesetzt werden.
Subject
Psychiatry and Mental health
Cited by
7 articles.
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