Affiliation:
1. Klinik für Wiederkäuer mit Ambulanz und Bestandsbetreuung, Innere
Medizin und Chirurgie der Wiederkäuer, Zentrum für Klinische Tiermedizin,
Ludwig-Maximilians-Universität München
Abstract
ZusammenfassungBei weiblichen Jungrindern ist ein Uroperitoneum ein selten dokumentierter
Befund. Häufiger ist es bei männlichen Jungrindern als Folge einer obstruktiven
Urolithiasis oder einer Urachitis bzw. eines Urachusabszesses beschrieben. In
diesem Bericht wird der Fall eines Uroperitoneums infolge einer vermutlich
traumatisch bedingten Harnblasenruptur bei einem 8,5 Monate alten weiblichen
Jungrind geschildert. Das Tier zeigte zum Zeitpunkt der Einlieferung in die
Klinik ein hochgradig vermehrt gefülltes Abdomen bei erstaunlicherweise
vorhandenem Harnabsatz. Bei der Palpation des Abdomens konnte eine deutliche
Undulationswelle ausgelöst werden. Es lag zudem eine begleitende
Labmagenverlagerung nach links vor. Auf eine ultrasonografische Untersuchung und
eine Bauchhöhlenpunktion folgte eine diagnostische Laparotomie. Der Harn wurde
fraktioniert aus der Bauchhöhle abgelassen, der geschädigte Harnblasenpol
abgesetzt und die Harnblase verschlossen. Der Labmagen wurde reponiert und
omentopexiert. Das Jungrind konnte geheilt entlassen werden und befand sich 5
Jahre später noch in der Herde.
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