Pharmakologisches Neuroenhancement unter jungen Erwachsenen: Ergebnisse einer Längsschnittstudie zur Verbreitung und zu Risiko- und Schutzfaktoren

Author:

Schulz Wolfgang1,Wolter Emilie1,Job Ann-Katrin1

Affiliation:

1. Institut für Psychologie, Abteilung für Klinische Psychologie, Psychotherapie und Diagnostik, Technische Universität Braunschweig, Braunschweig, Germany

Abstract

Zusammenfassung Ziel Pharmakologisches Neuroenhancement (PNE) bezeichnet die Einnahme verschreibungspflichtiger Medikamente ohne medizinische Notwendigkeit, um eine kognitive Leistungssteigerung oder eine Verbesserung des psychischen Wohnbefindens hervorzurufen. In der vorliegenden Studie wird PNE im jungen Erwachsenenalter untersucht. Materialien und Methodik Die betrachtete Stichprobe umfasst junge Erwachsene (N=279) mit einem überwiegend mittleren und hohen sozioökonomischen Status aus Deutschland. Untersucht werden neben der Lebenszeit- und 12-Monatsprävalenz querschnittliche Zusammenhänge zu soziodemographischen und psychischen Merkmalen (psychische Belastung, Resilienz, Alkohol-, Zigaretten- und Cannabiskonsum) sowie in einem 8-Jahres-Längsschnitt, ob sich der PNE-Konsum im jungen Erwachsenenalter aufgrund von Merkmalen während der Adoleszenz vorhersagen lässt. Betrachtet werden weiterhin im Quer- und im Längsschnitt Zusammenhänge zu Elternmerkmalen. Ergebnisse Die Lebenszeitprävalenz für PNE beträgt 9,3%, die 12-Monats-Prävalenz 6,5%. Das Geschlecht erwies sich durchgängig als wichtigster Prädiktor: Junge Männer nutzen PNE sowohl häufiger zur Steigerung ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit als auch zur Verbesserung ihres psychischen Wohnbefindens als junge Frauen. PNE-Nutzende geben häufiger depressive Symptome an und bei ihnen besteht häufiger der Verdacht auf einen Missbrauch/eine Abhängigkeit von Alkohol oder Cannabis. Der PNE-Konsum im jungen Erwachsenenalter lässt sich signifikant durch externale Verhaltensauffälligkeiten und Drogenkonsum im Jugendalter vorhersagen, im multivariaten Modell werden diese Effekte unter Kontrolle des Geschlechts allerdings nicht mehr signifikant. Zusammenhänge zu Elternmerkmalen ließen sich weder im Quer- noch im Längsschnitt ermitteln. Schlussfolgerung Angesichts der zunehmenden Prävalenzen sollten verstärkt präventive Maßnahmen angeboten und über Alternativen zu PNE nachgedacht werden.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

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