Affiliation:
1. Tierklinik Hofheim, Hofheim am Taunus
Abstract
Zusammenfassung
Gegenstand und Ziel Die kanine Babesiose ist eine durch Dermacentor reticulatus übertragene Infektionskrankheit, die in Deutschland an Bedeutung gewinnt. Ziel der Studie war es, das vermehrte Vorkommen der kaninen Babesiose im Rhein-Main-Gebiet in Hessen, vor allem mit Akkumulation im Kreis Groß-Gerau, zu zeigen.
Material und Methode In die retrospektive Studie wurden Hunde aufgenommen, die im Zeitraum von Oktober 2018 bis Dezember 2020 in der Tierklinik vorgestellt wurden und anhand einer positiven Babesien-PCR die Diagnose einer kaninen Babesiose erhielten.
Ergebnisse Von den insgesamt 697 der in diesem Zeitraum durchgeführten Babesia spp.-PCR Untersuchungen waren 81 positiv (12 %). Bei 14 der 81 Babesien-positiv getesteten Hunde (17 %) wurde eine Sequenzierung durchgeführt (B. canis n = 13, B. vulpes n = 1). Zwei Hunde zeigten zeitgleich eine Anaplasmose. Auffällig ist, dass die Babesiose-Fälle ganzjährig mit Häufungen im März/April sowie im Oktober auftraten.In der Hämatologie konnte bei 44 von 81 Tieren (54 %) eine Panzytopenie nachgewiesen werden. Eine Anämie lag bei 66 (82 %), eine Thrombozytopenie bei 76 der 81 Patienten (94 %) vor. Nur bei 2 der 81 Fälle konnten keine hämatologischen Veränderungen festgestellt werden. Eine Hyperbilirubinämie fiel bei 66 der 73 gemessenen Bilirubinwerten (90 %) auf.Bei allen Tieren erfolgte eine Therapie mit zweimaliger Injektion von Imidocarb-Diproprionat (Carbesia®) im Abstand von 14 Tagen. Bei 37 der 81 Patienten (46 %) wurde eine Erfolgskontrolle mittels PCR durchgeführt. Bei den meisten dieser Patienten (92 %) konnte eine erfolgreiche Therapie durch eine negative Babesien-PCR bestätigt werden. Insgesamt 6 der 81 Patienten (7 %) wurden im Laufe der Behandlung eingeschläfert. Die Gründe für die Euthanasie waren progressive Nierenerkrankung, hochgradige intravaskuläre Hämolyse mit der Notwendigkeit von multiplen Bluttransfusionen sowie Bildung von Milz- und Nierenabszessen.
Schlussfolgerung Bei Hunden mit Symptomen wie Apathie, Pyrexie und Hämoglobinurie sowie hämatologischen Veränderungen im Sinne einer Anämie, Thrombozytopenie oder auch häufig einer Panzytopenie sollte eine Babesiose, unabhängig von der Jahreszeit, vor allem im Frühjahr und Herbst differentialdiagnostisch ausgeschlossen werden.
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