Affiliation:
1. Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie,
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
2. mentalis GmbH, Nürnberg
Abstract
ZusammenfassungAlkoholbezogene Störungen sind eine der häufigsten psychischen
Störungen und sind mit großem individuellem Leid sowie hohen
Kosten für die Gesellschaft verbunden. Die stationäre Therapie
stellt eine wesentliche und gut evaluierte Behandlungsform bei alkoholbezogenen
Störungen dar. Bezüglich der Verstetigung stationär
erzielter Therapieerfolge durch eine Nachsorge herrscht in Deutschland jedoch
aktuell eine Mangelsituation zu Lasten der Betroffenen. Hybride
E-Health-Interventionen besitzen das Potential, als ergänzende
Komponente in der poststationären Versorgung signifikante
Therapieeffekte zu erzielen. Derartige menschlich gestützte
Interventionen sind ort- und zeitunabhängig nutzbar,
kostengünstig zu reproduzieren und sprechen durch ihren hohen
Anonymitätsgrad Betroffene jenseits des konventionellen Suchtsystems an.
mentalis Appstinence ist eine hybride Nachsorgeintervention
für alkoholbezogene Störungen im poststationären
Setting. Bereits in einer Feasibility Studie wurde demonstriert, dass eine hohe
Adhärenz sowie eine Reduktion dysfunktionaler Einstellungen, des
Suchtverlangens und Risikokonsums erreicht werden kann. Weiterhin weisen erste
Daten aus der Versorgungspraxis darauf hin, dass Appstinence die
Überführungsrate in Anschlussmaßnahmen steigert sowie
die Rehospitalisierungsrate reduziert wird. Zusätzlich erfolgt aktuell
die Evaluation in einer randomisierten kontrollierten Studie. Folglich kann die
Integration solch hybrider E-Health-Interventionen einen wichtigen Baustein
für die Verbesserung des poststationären Suchthilfesystems
bedeuten.
Subject
Psychiatry and Mental health,Applied Psychology
Cited by
1 articles.
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