Prävention der „Kontrastmittel-induzierten“ Nephropathie – was ist zu beachten?

Author:

Weidenbusch Marc1,Wörnle Markus2,Kazmierczak Philipp3,Ricke Jens3,Fischereder Michael1

Affiliation:

1. Nephrologisches Zentrum, Medizinische Klinik IV, Klinikum der Universität München

2. Internistische Notaufnahme, Medizinische Klinik IV, Klinikum der Universität München

3. Klinik und Poliklinik für Radiologie, Klinikum der Universität München

Abstract

Was ist neu? Kontrastmittel-induzierte vs. Kontrastmittel-assoziierte Nephropathie Seit neuere jodhaltige, nicht ionische Kontrastmittel (KM) angewendet werden, kommt es seltener zu akuten Nierenschädigungen (acute kidney injury, AKI) nach KM-Gabe. In aktuellen großen retrospektiven Analysen (in Summe > 100 000 Patienten) gibt es bei stationären Patienten mit CT-Untersuchung keine erhöhte Rate an AKI, wenn KM verabreicht wurde (vs. keine KM-Gabe). Nach intraarterieller KM-Gabe kommt es häufiger zu AKI als bei venöser KM-Gabe – hier spielen Cholesterinembolien durch Katheter-Manipulation eine Rolle. Der Begriff „Kontrastmittel-assoziierte Nierenschädigung“ (contrast-associated AKI, CA-AKI) ist daher bei multifaktorieller Pathogenese besser geeignet. Maßnahmen bei intravenöser Kontrastmittelapplikation Die AMACING-Studie hat prospektiv die Volumengabe bei KM-Gabe zur Verhinderung von CA-AKI untersucht. Während die Volumengabe keinen Effekt auf die CA-AKI-Rate hatte, führte sie zu einer signifikant höheren Rate an akuter Herzinsuffizienz. Die „Vorwässerung“ vor KM-CT-Untersuchung kann daher zu einer Patientengefährdung durch die Volumenbelastung und zu einer Verzögerung wichtiger (Notfall-) Diagnostik führen – hier sollte die bisherige Praxis kritisch diskutiert und möglicherweise angepasst werden. Maßnahmen bei intraarterieller Kontrastmittelapplikation Die PRESERVE-Studie hat prospektiv Volumengabe und N-Acetylcystein (ACC) bei i. a. KM-Gabe zur Verhinderung von CA-AKI untersucht. ACC zeigte keinen Nutzen und sollte daher nicht angewendet werden. Die Studie enthielt keine Gruppe ohne Volumengabe – verglichen wurden NaCl-Lösung und Bikarbonatlösung. Die in beiden Gruppen niedrige Rate an CA-AKI (< 5 % trotz Risikokollektiv) kann dafür sprechen, dass die Volumensubstitution bei i. a. KM-Gabe bei Risikopatienten die CA-AKI-Rate reduziert – bis zur Verfügbarkeit besserer Daten empfehlen wir daher die Volumengabe nach PRESERVE-Schema in diesem Kollektiv. Die Auswahl zwischen NaCl- und Bikarbonatlösung kann pragmatisch vom Säure-Basen-Haushalt abhängig erfolgen. Management bei Auftreten eines AKI nach KM-Gabe Neue Daten zeigen die Auswirkungen selbst kleinster Kreatinin-Anstiege (+ 0,3 mg/dl) auf Krankenhausverweildauer und Letalität. Adäquate und zeitnahe AKI-Behandlung – mit oder ohne vorherige KM-Gabe! – ist daher wichtig, um das Outcome der Patienten zu verbessern. Hier ist die definitive Klärung der AKI-Genese (prä- vs. post- vs. intrarenal) wichtig, um die weitere Therapie zu steuern. Dazu bietet sich das primär interdisziplinäre Vorgehen mit Einbeziehung eines Nephrologen an.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

General Medicine

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