Stellungnahme zur Altersuntergrenze bei der ambulanten Durchführung von Adenotomien und Tonsillotomien

Author:

Deitmer T.1,Beck C. E.2,Becke-Jakob K.3,Eich C.4,Hackenberg S.5,Hoffmann T. K.6,Koitschev A.7,Löhler J.8,Röher K.9,Sittel C.7,Welkoborsky H. J.10,Wienke A.11,Badelt G.12

Affiliation:

1. Arbeitsgemeinschaft pädiatrische HNO-Heilkunde (AG PädHNO) der Deutschen Gesellschaft für HNO-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO-KHC), Bonn

2. Wissenschaftlicher Arbeitskreis Kinderanästhesie (WAKKA) der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover

3. Wissenschaftlicher Arbeitskreis Kinderanästhesie (WAKKA) der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), Berufsverband Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten. Klinik Hallerwiese-Cnopfsche Kinderklinik, Nürnberg

4. Wissenschaftlicher Arbeitskreis Kinderanästhesie (WAKKA) der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), Abteilung Anästhesie, Kinderintensiv- und Notfallmedizin, Kinder- und Jugendkrankenhaus Auf der Bult, Hannover

5. Arbeitsgemeinschaft pädiatrische HNO-Heilkunde (AG PädHNO) der Deutschen Gesellschaft für HNO-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO-KHC), Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen, Universitätsklinikum Würzburg

6. Arbeitsgemeinschaft pädiatrische HNO-Heilkunde (AG PädHNO) der Deutschen Gesellschaft für HNO-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO-KHC), Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Universitätsklinikum Ulm

7. Arbeitsgemeinschaft pädiatrische HNO-Heilkunde (AG PädHNO) der Deutschen Gesellschaft für HNO-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO-KHC), Klinik für Hals-Nasen-Ohrenkrankheiten, Plastische Operationen, Klinikum Stuttgart

8. Deutscher Berufsverband der HNO-Ärzte, Neumünster

9. Wissenschaftlicher Arbeitskreis Kinderanästhesie (WAKKA) der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Universitätsklinikum Eppendorf, Hamburg

10. Arbeitsgemeinschaft pädiatrische HNO-Heilkunde (AG PädHNO) der Deutschen Gesellschaft für HNO-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO-KHC), Klinik für HNO-Heilkunde, Krankenhaus Nordstadt, Kliniken Region Hannover

11. Fachanwalt für Medizinrecht, Justiziar der Deutschen Gesellschaft für HNO-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO-KHC), Bonn

12. Wissenschaftlicher Arbeitskreis Kinderanästhesie (WAKKA) der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), Klinik für Anästhesie und Kinderanästhesie, Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg, Klinik St. Hedwig, Regenburg

Abstract

ZusammenfassungMit Beginn des Jahres 2023 haben sich in der Regelung für das ambulante Operieren in Deutschland erhebliche Änderungen ergeben, die in einem trilateralen Vertrag der Selbstverwaltung zwischen dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen, der Deutschen Krankenhausgesellschaft und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung niedergelegt wurden. Hier wurden unter anderem in einem Katalog Tatbestände angegeben, unter denen eine Operation nicht oder nur fraglich ambulant durchgeführt werden sollte. In diesem Katalog wurde zum Patientenalter ausgeführt: „Bis zur Vollendung des ersten Lebensjahres kann eine stationäre Durchführung einer Leistung begründet sein.“ Diese Formulierung für sich bedeutet, dass Kinder ab einem Jahr regelhaft ambulant zu operieren sind.In den wissenschaftlichen Fachgesellschaften für HNO-Heilkunde, Kopf und Halschirurgie sowie für Anästhesiologie und Intensivmedizin regten sich Zweifel, ob diese Altersgrenze auch für Operationen im Rachen wie Adenotomie oder Tonsillotomie wissenschaftlich begründbar sei.Es wurde eine Recherche in internationalen Leitlinien sowie in der internationalen Literatur durchgeführt und die dortigen Aussagen bewertet. Die Ergebnisse dieser Literaturrecherche wurden mit Vertretern der Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische HNO-Heilkunde (AG PädHNO), der Deutschen Gesellschaft für HNO-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO-KHC) und dem wissenschaftlichen Arbeitskreis Kinderanästhesie (WAKKA) der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) in Konferenzen beraten.Diese Konsensfindung ergab, dass eine strikte Altersgrenze mit dem vollendeten ersten Lebensjahr für die ambulante Durchführung von Adenotomien und Tonsillotomien nicht sachgerecht ist. Zunächst ist überhaupt die Angabe einer strikten Altersgrenze fragwürdig, da unabhängig vom Alter etliche andere medizinische und soziale Faktoren Einfluss auf die verantwortungsvolle Durchführbarkeit ambulanter Operationen haben. Im Weiteren ist die Altersgrenze von einem Jahr mit Blick auf Literatur, Leitlinien und praktische Ausübung im internationalen Bereich nicht als sachgerecht anzusehen. Die Bewertung der Literatur und die Beachtung der Durchführung im internationalen Bereich lassen eine Altersgrenze eher in dem Bereich von 2–3 Jahren als sachgerecht erscheinen.Diese Übersichtsarbeit gibt den verantwortlichen Ärzten vielerlei Erkenntnisse, Aspekte und Argumente an die Hand, um die Entscheidung zur ambulanten oder stationären Durchführung dieser Operationen sachgerecht und verantwortungsvoll treffen zu können.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Otorhinolaryngology

Reference26 articles.

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