Affiliation:
1. Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalien, Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie
Abstract
ZusammenfassungVitamin D ist eine für den Menschen essenzielle Substanz, die eine zentrale Rolle bei der Regulation des Kalzium- und Phosphathaushalts spielt, aber auch für eine normale Immunfunktion und Zellteilung wichtig ist. Als essenzielle Substanz muss Vitamin D dem Körper lebenslang in ausreichender Menge zur Verfügung gestellt werden. In Deutschland liegt bei Senioren ähnlich wie in der jüngeren Allgemeinbevölkerung der Blutspiegel an 25-Hydroxyvitamin D (Indikator des Vitamin-D-Status) zu über 50 % im defizitären/insuffizienten Bereich (< 50 nmol/L), wobei die unzureichende Versorgungslage deutliche saisonale Schwankungen aufweist (41 % am Ende des Sommers und 75 % am Ende des Winters). Im klinischen Bereich können Vitamin-D-Supplemente bei Personen mit defizitärer Vitamin-D-Versorgung zu einer Reduktion des Risikos von osteoporotischen Frakturen und akuten Atemwegsinfekte beitragen sowie möglicherweise bei einigen Erkrankungen wie Asthma und chronisch obstruktiver Lungenerkrankung die Krankheitsschübe reduzieren. Ein Vitamin-D-Mangel kann in der Regel durch die tägliche Einnahme eines Vitamin-D-Supplements in Höhe von 800–1000 IE (20–25 µg) effektiv verhindert werden. Von hochdosierten, intermittierenden Vitamin-D-Gaben, die zu 25OHD-Spiegeln > 125 nmol/L führen, ist abzuraten. Vitamin-D-Tests werden im klinischen Bereich häufig zur Beurteilung der Versorgungslage von Einzelpersonen durchgeführt. Hier sind sie zur Bestätigung eines Verdachts auf eine Vitamin-D-Intoxikation hilfreich. Ansonsten sind sie aber als Screening auf einen Vitamin-D-Mangel meist unnötig und manchmal verunsichernd.
Subject
Nutrition and Dietetics,Medicine (miscellaneous)