Affiliation:
1. Lehrstuhl für Sportökonomie und
Gesundheitsökonomie, Friedrich-Schiller-Universität
Jena
Abstract
Zusammenfassung
Ziel Die Daten aus dem Bundesarztregister der Kassenärztlichen
Bundesvereinigung (KBV) belegen Verschiebungen in der ambulanten
ärztlichen Berufsausübungsart hin zu einer angestellten
Tätigkeit. Diese Erhebung erforscht explorativ Situationskriterien, die
Einfluss auf die Auswahl der ambulanten Anstellung nehmen.
Methodik Zehn Träger von MVZ mit mehr als zehn KV-Sitzen wurden im
Herbst 2019 kontaktiert. Hiervon erklärten sich sechs
personalverantwortliche Stellen zu einer Interviewteilnahme bereit. Die
Leitfadenkonzeption basierte auf einer ausführlichen Literaturrecherche.
Die Datenauswertung erfolgte aufgrund des explorativen Charakters anhand der
Grounded Theory Methode: Aus den ersten Ergebnissen ergaben sich Hinweise auf
weitere relevante Wissensträger, wie Personalberater und
Repräsentanten der Kassenärztlichen Vereinigungen (KV).
Ergebnisse 15 Interviews wurden mit MVZ-Managern (6), Personalberatern (5)
und KV-Repräsentanten (4) zwischen September 2019 und Mai 2020
geführt. Die ambulante Anstellung ist als vorübergehendes
erwerbsbiografisches Phänomen zum Zwecke des Risikomanagements zu
beschreiben. Der Wissenstransfer, die Risikobereitschaft, erwerbsbiografische
und soziodemografische Aspekte beeinflussen die individuelle
Auswahlsituation.
Schlussfolgerung Die Ergebnisse bilden die Grundlage für sich
anschließende Forschungsprojekte, um
Unterstützungsmaßnahmen für die Sicherstellung der
ambulanten Versorgung ableiten zu können.