Affiliation:
1. Klinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel, Kiel, Deutschland
Abstract
Zusammenfassung
Einleitung Anhand dieser Studie soll untersucht werden, ob es präoperativ möglich ist, mittels Stanzbiopsie oder HistoScanning, die Lymphknotenmetastasenseite/n des Prostatakarzinoms vorherzusagen bzw. einzugrenzen.
Material Die Studie ist retrospektiv angelegt. In die Studie werden 56 Patienten eingeschlossen. Einschlusskriterien sind eine radikale Prostatektomie mit extendierter Lymphadenektomie und ein positiver Lymphknotenstatus. Der Zusammenhang zwischen der präoperativ bestimmten Seit des Tumors innerhalb der Prostata und der Seite der Lymphknotenmetastasen wird analysiert.
Methoden Die Datenerhebung erfolgt mittels Microsoft Office 365 Excel und IBM SPSS Statistics Subscription. Zur Testung wird der exakte Fisher-Test angewendet. Als statistisch signifikant werden p-Werte < 0,05 gewertet.
Ergebnisse Ein signifikanter Zusammenhang zeigt sich zwischen der mittels Stanzbiopsie bestimmten Seite/n des Tumors innerhalb der Prostata und der Seite/n der Lymphknotenmetastasen. Bei 83% der Patienten mit einem einseitig festgestellten Stanzbiopsiebefund zeigt sich eine Lymphknotenmetastasierung in eine Körperhälfte, ipsilateral oder kontralateral. Ein Anteil von 75% dieser Patienten hat ausschließlich Lymphknotenmetastasen auf der ipsilateralen Körperseite aufzuweisen. Bezüglich des HistoScannings zeigt sich kein signifikanter Zusammenhang. In der histologischen Begutachtung nach radikaler Prostatektomie zeigt sich bei 89% der Patienten ein beidseits positiver Tumorbefall.
Schlussfolgerung Sowohl die Stanzbiopsie als auch das HistoScanning scheinen die Tumorausdehnung innerhalb der Prostata zu unterschätzen. Auf Grund dieser Ungenauigkeiten ist trotz zum Teil signifikanter Ergebnisse eine Empfehlung der Beschränkung der Lymphadenektomie auf den seitenanalogen Bereich nicht möglich.