Affiliation:
1. Institut für interdisziplinäre Sucht- und
Drogenforschung (ISD), Hamburg
2. Zentrum für interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS),
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
3. Universität Bremen, Glücksspielforschung,
Bremen
Abstract
Zusammenfassung
Zielsetzung In dem vorliegenden Beitrag wird untersucht, welche
Zusammenhänge zwischen der Intensität
glücksspielbezogener Probleme (gemäß DSM-5-Kriterien)
und der Kenntnis und Akzeptanz von Spielerschutzmaßnahmen bestehen.
Methodik Basis der Auswertungen sind die Daten des
Glücksspiel-Surveys 2021. Die Datenerhebung erfolgte im III. Quartal
2021 in Form eines Mixed-Mode-Designs, welches sowohl telefonische Interviews
(N=7373; Festnetz und Mobil zu gleichen Teilen) als auch
onlinegestützte Befragungen (N=4650) beinhaltete. Neben der
Gewichtung nach soziodemografischen Merkmalen (Alter, Geschlecht, Region,
Schulbildung) erfolgte zusätzlich eine Mode-Gewichtung (2/3
Telefon; 1/3 Online). In dem vorliegenden Beitrag werden
ausschließlich Personen (18–70 Jahre) betrachtet, die in den
letzten 12 Monaten vor der Befragung an Glücksspielen teilgenommen
hatten (N=3704).
Ergebnisse Die Kenntnis von Maßnahmen des Jugend- und
Spielerschutzes variiert erheblich, wenn nach dem Schweregrad
glücksspielbezogener Probleme (DSM-5) differenziert wird.
Darüber hinaus wird deutlich, dass insbesondere Maßnahmen,
welche Auswirkungen auf die konkrete Spielteilnahme haben (z. B.
Begrenzung der Geldeinsätze) bei dem Personenkreis mit einer
Glücksspielstörung (>3 DSM-5-Kriterien) eine signifikant
geringere Akzeptanz besitzen als bei den unproblematisch
Glücksspielenden.
Diskussion Es sollten größere Anstrengungen unternommen
werden, passgenaue Präventionskonzepte zu entwickeln und umzusetzen.
Insbesondere Maßnahmen der indizierten Prävention wie die
Limitierung von Spieleinsätzen oder die Selbstsperre sollten
verstärkt beworben bzw. diesbezüglich neue Zugänge
erprobt werden, um mehr Problemspielende zu erreichen.
Subject
Psychiatry and Mental health,Applied Psychology