Author:
Buttler Johann,Steinberg Holger
Abstract
ZusammenfassungDie Studie zeigt in den Grundvorstellungen des Psychiaters Karl Peter Kisker
sowie des Psychiaters Klaus Weise und Philosophen Achim Thom das gemeinsame
Anliegen ab den 1960ern, psychisch Kranken zu mehr Selbstbestimmung und
gesellschaftlicher Teilhabe zu verhelfen und die Psychiatrieversorgung zu
humanisieren. Aus der Gesamtschau wird zunächst die theoretische Konzeption von
Kisker dargestellt, der ein Vertreter der westdeutschen
Sozialpsychiatriebewegung war und eine phänomenologisch-anthropologische Prägung
aufwies. In Gegenüberstellung wird der ostdeutsche Ansatz von Weise und Thom
erläutert, der an die phänomenologisch-anthropologische Subjektorientiertheit
anknüpfte, aber mit der Einbeziehung einer marxistischen Auffassung eine
sozialistische Sozialpsychiatrie begründete. Im Vergleich werden trotz vieler
Übereinstimmungen die unterschiedlichen Gewichtungen der beiden Ansätze
deutlich, die soziale Dimension des psychischen Krankseins zu verstehen.
Reference49 articles.
1. „Ko-Existenz“ im „Trainingslager“ – Karl Peter Kisker und die Frühphase der
Hannoveraner Sozialpsychiatrie 1966 – 1972;C Beyer;Sozialpsychiatr Inf,2014
2. Rezension zu: Schwarz, B.; Weise, K.; Thom, A. (Hrsg.): Sozialpsychiatrie in der
sozialistischen Gesellschaft;K P Kisker;Nervenarzt,1972