Nicht elektive thoraxchirurgische Operationen bei Patienten mit respiratorischer Insuffizienz und Einsatz einer venovenösen extrakorporalen Membranoxygenierung

Author:

Sommerauer Laura1,Philipp Alois2,Lubnow Matthias3,Müller Thomas3,Lunz Dirk4,Hofmann Hans-Stefan15,Ried Michael1

Affiliation:

1. Abteilung für Thoraxchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg

2. Fachbereich Kardiotechnik, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg

3. Innere Medizin II, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg

4. Anästhesiologie, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg

5. KH Barmherzige Brüder Regensburg, Klinik für Thoraxchirurgie, Regensburg

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Patienten mit schwerer respiratorischer Insuffizienz und venovenöser extrakorporaler Membranoxygenierung (vv-ECMO) benötigen häufig eine diagnostische oder therapeutische thoraxchirurgische Intervention. Material und Methode Retrospektive Analyse von prospektiv erhobenen Daten (Regensburger ECMO-Register) aller Patienten im Zeitraum von Dezember 2010 bis Dezember 2016, die aufgrund eines akuten Lungenversagens (ALV) mit einer vv-ECMO behandelt wurden und bei denen eine diagnostische oder therapeutische thoraxchirurgische Operation (TCH-OP) durchgeführt wurde. Endpunkte waren die Indikation zur TCH-OP sowie die postoperative Morbidität und Letalität. Ergebnis Es wurden 418 Patienten (m = 285, 68%; mittleres Alter 50,0 ± 16,5 Jahre) mit einer vv-ECMO behandelt. Die häufigsten Indikationen zur vv-ECMO waren ein ALV bei Pneumonie (59,8%), postoperativ (18,7%), posttraumatisch (9,8%), nach Chemotherapie (2,8%) oder sonstigen Gründen (8,9%). Insgesamt wurden 102 (24,4%) Patienten unter vv-ECMO operiert, davon 29 Patienten (28,4%) thoraxchirurgisch. Die häufigste primäre Indikation für eine TCH-OP war therapeutisch bei Hämatothorax (n = 13; 44,8%), gefolgt von karnifizierender Pneumonie/Lungenabszess (n = 5; 17,2%), Pleuraempyem (n = 3; 10,3%) und sonstigen Ursachen (n = 3; 10,3%). Bei interstitieller Lungenerkrankung unklarer Genese (n = 5; 17,2%) erfolgte eine diagnostische Lungenbiopsie. Bei den Ersteingriffen wurde bei 27 Patienten eine Thorakotomie (93,1%), seltener eine VATS (n = 2; 6,9%) durchgeführt. Mindestens eine Rethorakotomie erfolgte in 15 Patienten (51,7%) und 9 Patienten (31,0%) wurden mehr als 2 × operiert. Die Letalität im Krankenhaus der Patienten mit TCH-OP (44,8%) war höher als die der Patienten ohne TCH-OP (35,7%; p = 0,326). Schlussfolgerung Die Indikationen für eine thoraxchirurgische Operation bei Patienten mit vv-ECMO sollten streng gestellt werden, da häufig postoperative Komplikationen mit einer hohen Reoperationsrate (58,6%) auftreten. Daher sollte eine ECMO-Therapie nur in spezialisierten Zentren mit thoraxchirurgischer Expertise erfolgen.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Surgery

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