Affiliation:
1. Abteilung GQ 0400 Prävention, Sozialmedizin und Rehabilitation,
Deutsche Rentenversicherung, Berlin
2. Kardiologie und Diabetologie, Paracelsus-Harz-Klinik Bad Suderode,
Quedlinburg
Abstract
Zusammenfassung
Ziel der Studie Die vorliegende Arbeit soll einen Überblick
über die medizinischen Rehabilitationen bei Post-COVID-Syndrom in
Trägerschaft der Deutschen Rentenversicherung (DRV) im Jahr 2021
geben.
Methodik Die Querschnittsanalyse beschreibt medizinische Rehabilitationen,
die im Jahr 2021 abgeschlossen wurden und bei denen an erster oder zweiter
Diagnosestelle im einheitlichen Entlassungsbericht eine Folgeerkrankung von
COVID-19 entsprechend der Internationalen statistischen Klassifikation der
Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme verschlüsselt wurde. Als
COVID-19-Folgeerkrankungen wurden die Codes U08(.9), U09(.9) und U10(.9) sowie
die entsprechenden Codes aus dem Jahr 2020 gewertet. Kinderrehabilitationen und
onkologische Rehabilitationen bei Rentnern und Familienangehörigen
(Leistungen nach § 31 Abs. 1 Nr. 2 SGB VI) wurden ausgeschlossen.
Statistisch erfolgte die Angabe von relativen und absoluten Häufigkeiten
bei nominal und ordinal skalierten Variablen, sowie Median und Quartilen bei
kontinuierlichen, nicht-normalverteilten Variablen.
Ergebnisse Insgesamt wurden 9.666 Rehabilitationen analysiert, davon
54,8% Frauen und 43,2% Männer. Das mediane Alter lag bei
54 bzw. 55 Jahren (Frauen/Männer). 64,4% der
Rehabilitationen wurden in einer Fachabteilung für Pneumologie
durchgeführt. In den somatischen Indikationen verblieben knapp
50% der Rehabilitandinnen und Rehabilitanden über die
reguläre Bewilligungsdauer hinaus in der Klinik. Häufigste
weitere Diagnosen waren Krankheiten des Atmungssystems. Bei 80,7% wurde
nach Einschätzung der behandelnden Ärzte eine Verbesserung der
mit dem Post-COVID-Syndrom assoziierten Symptome festgestellt. 88,0% der
Rehabilitandinnen und Rehabilitanden waren sozialversicherungspflichtig
beschäftigt. 30,5% hatten eine Beschäftigung im Bereich
Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung. 63,8% der Betroffenen waren
bei Aufnahme arbeitsunfähig, 63,0% bei Entlassung. Hinsichtlich
des Leistungsvermögens im letzten Beruf bzw. auf dem allgemeinen
Arbeitsmarkt erhielten über 90,0% eine Prognose für
sechs Stunden und mehr.
Schlussfolgerung Die Bedeutung des Post-COVID-Syndroms im Kontext
medizinischer Rehabilitationen hat im Verlauf des Jahres 2021 deutlich
zugenommen. Die Erkrankung verursacht lange Zeiten der
Arbeitsunfähigkeit. Hinsichtlich des Leistungsvermögens ergibt
sich in den vorliegenden Analysen ein positives Bild, lediglich 6,5% der
Rehabilitanden hatte eine Einschätzung des Leistungsvermögens
von unter drei Stunden auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt.