Affiliation:
1. Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum Freiburg
Abstract
Zusammenfassung
Zusammenfassung Procalcitonin (PCT) ist ein etablierter Marker für bakterielle Infektionen. Erhöhungen des PCT können jedoch aufgrund vielfältiger Ursachen auftreten und sind nicht spezifisch, wie wir in dem vorliegenden Fall kurz skizzieren möchten.
Anamnese Wir berichten über eine 29-jährige Patientin, die bei unklaren abdominellen Schmerzen sowie seit 2 Tagen bestehender Übelkeit und Erbrechen von der psychiatrischen Klinik vorgestellt wurde. Die Anamnese war zunächst nicht zielführend.
Untersuchung und Diagnose Klinisch ergaben sich keine wegweisenden Befunde. Die Patientin war afebril. Laborchemisch zeigten sich deutlich erhöhte Transaminasen sowie ein massiv erhöhtes PCT. Sonografisch stellten sich keine Auffälligkeiten dar, die Hepatitis-Serologie fiel negativ aus. Entnommene Blutkulturen blieben steril, die weitere Infektfokussuche war blande.
Therapie und Verlauf Im Verlauf des stationären Aufenthalts berichtete die Patientin, 2 Tage zuvor kumulativ ca. 40 g Paracetamol in suizidaler Absicht eingenommen zu haben. Eine Therapie mit N-Acetylcystein (NAC) wurde eingeleitet. Die Transaminasen und das PCT zeigten sich in den Folgetagen fallend. Auf eine antibiotische Therapie wurde verzichtet.
Folgerung Der Fall zeigt, dass eine PCT-Erhöhung keinesfalls spezifisch für bakterielle Infektionen ist und der Laborwert immer in Korrelation mit der Anamnese und Klinik betrachtet werden muss.