Affiliation:
1. Hochschule Fresenius, Fachbereich Gesundheit und Soziales, Frankfurt am Main, Deutschland
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Um die Folgen der Progression von Mukoviszidose möglichst gering zu halten, benötigen Patient*innen ein Konzept für lebenslange medikamentöse Interventionen und intensive Physiotherapie, gepaart mit einer sehr hohen Therapie-Adhärenz. Durch die Erhöhung der durchschnittlichen Lebenswartung auf über 50 Jahre bei über der Hälfte der Betroffenen stehen medizinische Fachkräfte vor neuen Herausforderungen bei der Versorgung. Die nötigte Implementierung von Übergangsprogrammen für junge Erwachsene, aus den Kinderambulanzen heraus, sind jedoch noch immer nicht flächendeckend vollzogen. Niedrige Raten bei der Adhärenz verdeutlichen die problematische Situation.
Ziel Erfassung der Wahrnehmung von jungen Erwachsenen mit Mukoviszidose in Bezug auf Faktoren, die einen Einfluss auf ihre Therapie-Adhärenz haben.
Methode Das Erleben der Behandlungen sowie die Adhärenz beeinflussenden Faktoren wurden anhand von Leitfadeninterviews (n = 10) erhoben. Die Auswertung erfolgte mithilfe der inhaltlich strukturierenden Inhaltsanalyse nach Kuckartz.
Ergebnisse Es zeigt sich ein komplexes Gesamtbild von Einflussfaktoren, mit einem auffälligen Wechselverhalten zwischen Adhärenz und Non-Adhärenz zu medizinisch notwendigen Therapien. Aus Sicht der Befragten ist die partizipative Entscheidungsfindung der zentrale Ansatzpunkt zur Förderung der Adhärenz, Minderung des Wechselverhaltens und Stärkung der Bewältigung und Aufrechterhaltung von Selbstwirksamkeit.
Schlussfolgerung Die Ergebnisse geben Implikationen für die Ausbildung von Physiotherapeut*innen und Mediziner*innen bezüglich theoretischer Grundlagen zum Gesundheitsverhalten, zur Verhaltensänderung, Adhärenz und zu Entscheidungsprozessen von Patient*innen.