Prä-klinische Ansätze der Computerspiel- und Internetsucht: Schulbasierte Präventionsansätze, Medientraining und eine Empfehlung für finanzielle Obergrenzen bei In-Game-Käufen (MIRPPU)
-
Published:2019-11
Issue:04
Volume:20
Page:203-208
-
ISSN:1439-9903
-
Container-title:Suchttherapie
-
language:de
-
Short-container-title:Suchttherapie
Author:
Dreier Michael1,
Beutel Manfred E.2,
Müller Kai W.1,
Wölfling Klaus1
Affiliation:
1. Ambulanz für Spielsucht, Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
2. Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Abstract
ZusammenfassungAusgewählte Beiträge eines internationalen Reviews zu schulbasierten Präventionsansätzen werden vorgestellt. Aufgrund ihrer Wirksamkeit werden 2 internationale Ansätze dargestellt. Ergänzend werden 5 z.T. evaluierte Ansätze des deutschen Sprachraumes beschrieben.Um einer subklinisch exzessiven Nutzungsgruppe ein benötigtes präventives Angebot zur Verfügung zu stellen, wurde von der Ambulanz für Spielsucht Mainz ein Medientraining konzipiert. Dieser verhaltenstherapeutische Präventionsansatz wird konzeptuell und mit seinen ersten Pilotergebnissen abgebildet. Beim Medientraining handelt es sich um eine gruppentherapeutische Frühintervention für Kinder und Jugendlichen mit problematischer Computerspiel- und Internetnutzung im Alter von 12–17 Jahren. Das prä-klinische Medientraining erweist sich als effektive Präventionsmaßnahme, denn es wurde eine deutliche Reduktion der Nutzungszeiten unter der Woche und am Wochenende erwirkt. Es kam zu Verbesserungen der Bewertung der Zukunftsperspektiven, einer Steigerung des Problemverständnis, einer Identifikation individueller suchtauslösender Faktoren, einer Verbesserung der familiären als auch schulischen Situation sowie zu einer Verbesserung der seelischen und körperlichen Situation.Strukturelle präventive Maßnahmen wie politische Regulationen des Jugendschutzes sollten weiter diskutiert und auf ihre Umsetzbarkeit hin überprüft werden. Eine Anregung dazu sind altersadäquate finanzielle Obergrenzen für Mikrotransaktionen (MIRPPU; Maximum Individual Revenue Per Paying User per month).
Publisher
Georg Thieme Verlag KG
Subject
Psychiatry and Mental health,Applied Psychology
Cited by
2 articles.
订阅此论文施引文献
订阅此论文施引文献,注册后可以免费订阅5篇论文的施引文献,订阅后可以查看论文全部施引文献