Affiliation:
1. Laboklin GmbH & Co. KG, Bad Kissingen
Abstract
ZusammenfassungViren können bei Reptilien bedeutende Krankheitserreger sein. In den letzten Jahren wurden auch zunehmend neue Viren bei Reptilien beschrieben. Zudem gibt es immer mehr Möglichkeiten, Virusinfektionen bei Reptilien nachzuweisen. Dieser Übersichtsartikel bietet einen Überblick über häufige und bedeutende Virusinfektionen bei Reptilien, die damit assoziierten Krankheiten sowie deren Diagnose. Besprochen werden v. a. Infektionen bei Reptilien, die häufig als Haustiere gehalten werden: Schlangen und Echsen (Squamaten) sowie Land- und Wasserschildkröten. Themen bei den Squamaten sind die insbesondere bei Bartagamen (Pogona vitticeps) extrem häufig vorkommenden Adenoviren, ferner Paramyxo- und Tobaniviren (auch als Nido- oder Serpentoviren bekannt), die insbesondere bei verschiedenen Schlangenspezies schwere Atemwegserkrankungen verursachen können. Weitere Abschnitte beschäftigen sich mit Reptarenaviren, die die Einschlusskörperchenkrankheit („inclusion body disease“, IBD) der Boas und Pythons auslösen, sowie mit den v. a. bei verschiedenen Echsenspezies beschriebenen Iridoviren (inklusive der Rana-, Invertebraten-Irido- und Hemocytiviren). Bei den Schildkröten werden die Herpesviren der Land- und Wasserschildkröten separat diskutiert, ferner die vorkommenden Rana- und Picornaviren. Vertreter aller 3 dieser Virusfamilien können neben Erkrankungen des oberen Respirations- und Verdauungstrakts andere klinische Veränderungen hervorrufen (z. B. schwere Panzererweichung bei juvenilen Landschildkröten durch Picornaviren).