Affiliation:
1. Zentrum für Augenheilkunde, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Köln, Deutschland
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Die Blut-Kammerwasser-Schranke (BKS) grenzt immunprivilegiertes Gewebe des Auges von der Blutzirkulation ab. Die Störung der BKS stellt somit einen Risikofaktor für
Abstoßungsreaktionen nach Keratoplastik dar.
Ziel der Arbeit Die vorliegende Arbeit bietet eine Übersicht der Arbeiten unserer und anderer Arbeitsgruppen zu BKS-Störungen bei perforierender (PKPL) und posteriorer lamellärer
Keratoplastik sowie deren Implikationen für das klinische Ergebnis.
Methoden Es erfolgte eine PubMed-Literaturrecherche zur Erstellung einer Übersichtsarbeit.
Ergebnis Die Laser-Flare-Photometrie bietet ein objektives und reproduzierbares Verfahren zur Beurteilung der Integrität der BKS. Untersuchungen des Flares nach perforierender und
posteriorer lamellärer Keratoplastik belegen eine im postoperativen Verlauf meist rückläufige Störung der BKS, die in Ausmaß und Dauer durch multiple Faktoren beeinflusst wird. Persistierend
erhöhte Flare-Werte oder ein Anstieg des Flares nach zunächst postoperativer Regeneration können dabei auf ein erhöhtes Abstoßungsrisiko hinweisen.
Diskussion Bei persistierend oder im postoperativen Verlauf rezidivierend erhöhten Flare-Werten nach Keratoplastik ist eine intensivierte (lokale) Immunsuppression möglicherweise
sinnvoll. Dies könnte zukünftig, insbesondere beim Monitoring von Patienten nach Hochrisiko-Keratoplastik, Bedeutung erlangen. Ob ein Anstieg des Laser-Flares ein reliabler Frühindikator
einer drohenden Immunreaktion nach PKPL oder posteriorer lamellärer Keratoplastik ist, müssen jedoch prospektive Studien zeigen.