Affiliation:
1. Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und
Psychotherapie, Universitätsmedizin Rostock
2. Institut für Psychologie, Universität
Kassel
Abstract
Zusammenfassung
Ziel der Studie Das sozioökologische Modell betont die Relevanz
politischer, kultureller und ökonomischer Sozialisationseffekte
für die Prävalenz von Kindesmisshandlungen. Diese werden durch
einen Vergleich von Kindesmisshandlungen zwischen ost- und westdeutschen
Probanden, die vor der Wende volljährig wurden, untersucht.
Methodik Eine bezüglich Alter, Geschlechtsverteilung und Einkommen
repräsentative Allgemeinbevölkerungsstichprobe wurde zu
Kindesmisshandlungen befragt.
Ergebnisse Von 507 Probanden gaben 22,5% an, in der DDR
sozialisiert worden zu sein. Diese Studienteilnehmer berichteten signifikant
weniger emotionalen Missbrauch als die 77,5%, die in der BRD
groß geworden sind. Die ost- und westdeutschen Probanden unterschieden
sich in keiner anderen Misshandlungsform.
Schlussfolgerung Unsere Befunde unterstreichen die Bedeutung von
Sozialisations- und Enkulturationseffekten auf das Gedächtnis, die bei
der Interpretation der Ergebnisse zu berücksichtigen sind.
Subject
Psychiatry and Mental health