Affiliation:
1. Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin
2. Universitätsmedizin Rostock, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin
Abstract
ZusammenfassungDiese Übersichtsarbeit gibt einen Überblick über die, Grundsätze, Basisgrößen und Einheiten der Dosimetrie als Voraussetzung für das Verständnis der prinzipiellen Herangehensweisen bei der Inkorporationsdosimetrie bei der Anwendung von Radiopharmazeutika zu diagnostischen Zwecken. Die Grundlagen und Voraussetzung der dosimetrischen Berechnungen anhand von Biodistributions- und Biokinetikdaten werden eingeführt. Das Medical Internal Radiation Dose (MIRD) Konzept wird in seinen Grundzügen erläutert und die Historie und kontinuierliche Weiterentwicklung der dort zugrundeliegenden Körperphantome einschließlich der über sogenannte spezifische absorbierte Fraktionen (SAF → S-Werte) implementierten strahlenphysikalischen und rein geometrischen Quelle-Ziel-Beziehungen erläutert. Anhand eines Beispielprotokolls werden das Protokoll, die Datenakquisition und die inkorporationsdosimetrische Berechnung im Rahmen der Überprüfung der Sicherheit und Tolerabilität eines neuen PET-Radiopharmazeutikums vorgestellt. Die Größenordnung der sich ergebenden Exposition wird mit der bei therapeutischen Anwendungen verglichen bzw. von dieser abgegrenzt und es wird abgeleitet, dass für diagnostische Anwendungen keine individuelle Dosimetrie erforderlich ist und die Anwendung von standardisieren diagnostischen Referenzwerten der anzuwendenden Aktivitätsmengen für diagnostische Anwendungen gerechtfertigt ist. Das Konzept und die Erhebung sowie regelmäßige Aktualisierung der diagnostischen Referenzwerte für die Nuklearmedizin wird erläutert und deren Anwendung in der Routinediagnostik vorgestellt.