Affiliation:
1. Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie, Klinikum Bad Hersfeld GmbH, Deutschland
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Die Zertifizierung von Darmkrebszentren führt zu einer interdisziplinären Behandlung nach Leitlinien. Die Ergebnisse der zertifizierten Zentren werden jährlich publiziert. Die Jahresvergleiche zeigen, dass sich die chirurgische Ergebnisqualität gemessen anhand der Indikatoren Anastomoseninsuffizienz, Wundinfekt und Revisionsoperationen zwischen 2009 und 2015 nicht verbessert hat.
Patienten und Methoden In einer nach London-Protokoll strukturierten Morbiditäts- und Mortalitätskonferenz (M+M-Konferenz) wurden Patienten mit Anastomoseninsuffizienz (AI) nach kolorektaler Resektion wegen Adenokarzinom analysiert. Die Ergebnisse wurden mit den im Erhebungsbogen der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) für die Zertifizierung von Zentren genannten Prozess- und Strukturparametern verglichen.
Ergebnisse Von 2015 bis 2017 wurden 387 kolorektale Resektionen durchgeführt. 158 Resektionen erfolgten unter der Diagnose eines kolorektalen Karzinoms. Bei 13/149 Resektionen mit Anastomose musste eine Insuffizienz diagnostiziert werden (8,7%). Alle Patienten mit einer AI wurden in einer nach London-Protokoll strukturierten M+M-Konferenz analysiert. Bei 10/13 Patienten wurden Auffälligkeiten im Bereich von Struktur- oder Prozessqualität benannt. Dies betraf hinsichtlich der Prozessqualität die Handhabung von Standards (n = 6/10), die Kommunikation (n = 3/10) und das Fehlen benötigter Untersuchungsergebnisse (n = 1/10). Hinsichtlich der Strukturqualität standen nicht ausreichende materielle Ressourcen im Vordergrund (3/10). Nur 1/13 Auffälligkeiten wird in den im Erhebungsbogen (EB) genannten Struktur- oder Prozessparametern abgebildet.
Schlussfolgerung Voraussetzung dafür, dass Prozesse und Strukturen die Ergebnisqualität verbessern, ist, dass sie relevanten Einfluss auf die Ergebnisqualität haben. Unsere Untersuchung ergab, dass nur 1/13 der in der nach London-Protokoll strukturierten M+M-Konferenz gefundenen Auffälligkeiten im EB abgefragt wird. Um Prozess- und Strukturparameter, die in der konkreten klinischen Praxis an der Entstehung und am Verlauf von Komplikationen (hier AI) beteiligt sind, besser abzubilden, sollten Ergänzungen im EB der DKG diskutiert werden.
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