Notwendigkeit für Symptom-Monitoring und Frühwarnzeichenerkennung bipolarer Episoden durch eine App? – Ansichten von PatientInnen und Angehörigen zu e-health Bedarf

Author:

Fellendorf Frederike T.1,Hamm Carlo1,Platzer Martina1,Lenger Melanie1,Dalkner Nina1,Bengesser Susanne A1,Birner Armin1,Queissner Robert1,Sattler Matteo2,Pilz Rene3,Kapfhammer Hans-Peter1,Lackner Helmut K.4,van Poppel Mireille2,Reininghaus Eva1

Affiliation:

1. Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria

2. Institut für Sportwissenschaften, Karl-Franzens-Universität Graz, Graz, Austria

3. Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria

4. Otto Loewi Forschungszentrum, Lehrstuhl für Physiologie, Medizinische Universität Graz Zentrum für Physiologische Medizin, Graz, Austria

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Der Beginn und Frühwarnzeichen von Krankheitsepisoden der bipolaren Störung werden von Betroffenen häufig erst spät erkannt. Je früher eine Krankheitsepisode behandelt wird, desto prognostisch günstiger ist der Verlauf. Die Symptomüberwachung per Smartphone-Applikation (App) könnte eine innovative Möglichkeit darstellen, um Frühwarnzeichen zu erkennen und schneller mit den richtigen Strategien darauf zu reagieren. Das Ziel dieser Studie war es zu evaluieren, ob PatientInnen mit bipolarer Erkrankung und deren Angehörige eine technische Unterstützung durch eine App als sinnvoll und praktikabel in der Früherkennung sowie in der Behandlung erachten. Methoden In der vorliegenden Studie wurden 51 PatientInnen mit bipolarer Störung und 28 Angehörige befragt. Es wurde ermittelt, ob die ProbandInnen Frühwarnzeichen in Form von Verhaltensänderungen derzeit subjektiv ausreichend und rechtzeitig wahrnehmen können. Zudem wurde erhoben, ob die StudienprobandInnen ein Smartphone als Behandlungsunterstützung nutzen würden. Ergebnisse Obwohl sich 94,1% der befragten PatientInnen und 78.6% der Angehörigen gut über die Erkrankung informiert fühlten, waren 13,7% beziehungsweise 35,7% mit den derzeitigen Behandlungsmöglichkeiten nicht zufrieden. Frühwarnzeichen jeder depressiven Entwicklung wurden von 25,5% der PatientInnen wahrgenommen (Angehörige 10,7%). Jede (hypo)manische Entwicklung wurde lediglich von 11,8% der PatientInnen wahrgenommen (Angehörige 7,1%). 88,2% der PatientInnen und 85,7% ihrer Angehörigen bemerkten zu Beginn einer Depression und 70,6% beziehungsweise 67,9% zu Beginn einer (hypo)manischen Episode wiederkehrend dieselben Symptome (insbesondere Veränderungen der körperlichen Aktivität, des Kommunikationsverhaltens und des Schlaf-Wach-Rhythmus). 84,3% der PatientInnen und 89,3% der Angehörigen gaben an, dass sie eine technische Unterstützung, welche auf Veränderungen in Stimmungs- und Aktivitätslage aufmerksam macht, als sinnvoll erachten und dass sie eine Smartphone-App für die Behandlung nutzen würden. Diskussion Die derzeitigen Möglichkeiten zur Wahrnehmung von Frühwarnzeichen einer depressiven oder (hypo)manischen Episode bei bipolarer Störung sind klinisch unzureichend. Bei Betroffenen und Angehörigen besteht der Wunsch nach innovativen, technischen Unterstützungen. Die rechtzeitige Früherkennung von Krankheitssymptomen, die sich oft in Veränderungen von Verhaltens- oder Aktivitätsmustern äußert, ist für den Verlauf essentiell. Apps könnten hierbei durch objektive, kontinuierliche und individuelle Datenerhebung in der Zukunft für die klinische Behandlung und die Forschung genutzt werden.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Psychiatry and Mental health,Neurology (clinical),Neurology

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