Affiliation:
1. Abteilung für Allgemeinmedizin (AM RUB), Ruhr-Universität Bochum,
Medizinische Fakultät, Bochum, Germany
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Mit Beginn der Impfkampagne gegen Covid-19 in hausärztlichen
Praxen kam für die Medizinischen Fachangestellten (MFA) ein neuer und
arbeitsintensiver Aufgabenbereich hinzu. Zusätzlich zu ihren bereits bestehenden
Aufgaben und den Herausforderungen, die Covid-19 mit sich brachte, mussten Sie
die Impfungen organisieren, planen, z.T. durchführen und die Dokumentation
nachbereiten.
Methode Im Zeitraum von April bis September 2021 wurden 21
semi-strukturierte Leitfadeninterviews mit MFA durchgeführt. Insbesondere in
Anbetracht des Zeitpunktes der Interviewdurchführung, wurde nach dem
Arbeitsalltag und der damit verbundenen Impforganisation gefragt. Die Interviews
wurden anschließend mithilfe der Software MAXQDA in Anlehnung an die Qualitative
Inhaltsanalyse nach Kuckartz ausgewertet.
Ergebnis Die MFA bemängelten eine fehlende Organisation und Transparenz in
der Planung und Umsetzung der Impfungen. Jede Impfung musste vor- und
nachbereitet werden; dies wurde als immenser bürokratischer Aufwand
wahrgenommen. Mehrarbeit und Stress waren die Folge. Zusätzlich mussten sich die
MFA mit herausfordernden Patient*innen auseinandersetzen.
Schlussfolgerung Die Erfahrungen der MFA sollten in Zukunft angemessen
berücksichtigt werden, um Handlungsempfehlungen für den Umgang mit einer
erhöhten Nachfrage nach Impfungen während einer Pandemie zu erstellen.
Zukünftige Leitlinien sollten die Rolle der MFA angemessen berücksichtigen und
diese durch eine sinnvolle Organisation entlasten und unterstützen.