Affiliation:
1. Klinik für Viszeral-, Gefäß- und Endokrine Chirurgie, Universitätsklinikum Halle, Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg
Abstract
ZusammenfassungDer größte Anteil der Nebenschilddrüsenchirurgie entfällt auf den primären Hyperparathyreoidismus, für den ursächlich das solitäre Nebenschilddrüsenadenom überwiegt. Die gesicherte Diagnose des primären Hyperparathyreoidismus indiziert prinzipiell die einzig kurative Therapie, die Operation. Für eine erfolgreiche Operation und v. a. für ein fokussiertes Vorgehen ist die präoperative Lokalisation sehr hilfreich, aber eine negative oder inkonklusive Lokalisation stellt keine Kontraindikation zur Operation dar. In der modernen Hyperparathyreoidismuschirurgie kommen technische Hilfsmittel wie Lupenbrille, intraoperative PTH-Bestimmung und intraoperatives Neuromonitoring zum Einsatz. Hyperparathyreoidsmusformen, die mit einer Mehrdrüsenerkrankung einhergehen, erfordern eine bilaterale Exploration und eine abgewogene, individuell angepasste Entscheidung zum Ausmaß der erforderlichen Nebenschilddrüsenresektion. Insbesondere Wiederholungseingriffe bei Persistenz oder Rezidiv eines Hyperparathyreoidismus sollten nur in Zentren mit ausgewiesener endokrin-chirurgischer Expertise und moderner technischer Ausstattung durchgeführt werden.