Affiliation:
1. Medizinische Klinik III, Universitätsklinikum Aachen, Aachen, Germany
Abstract
ZusammenfassungIn Deutschland sind rund 1 Mio. Menschen von einer Leberzirrhose betroffen. Eine häufige Komplikation stellt dabei das Auftreten von Aszites dar. Durch die steigende Leistungsverdichtung im Krankenhaus sowie die zunehmende Ökonomisierung im Gesundheitssektor befinden sich die Kliniken im Spannungsfeld zwischen Wirtschaftlichkeit und patientenorientierter Gesundheitsversorgung. Angesichts geringer Erlösflexibilität durch Fallpauschalen sind die Behandlungskosten ein wichtiger Ansatzpunkt der Erfolgsoptimierung und des effektiven Umgangs mit Ressourcen. Das Ziel dieser Arbeit war daher eine Aufarbeitung der Kosten- und Erlösstrukturen der Aszitesbehandlung in einem universitären Zentrum mit hepatologischem Schwerpunkt. Für diese Studie wurden die Behandlungsdaten von 778 Patienten, die im Zeitraum von 2016 bis 2019 in der Medizinischen Klinik III des Universitätsklinikums Aachen aufgenommen wurden, retrospektiv und anonymisiert ausgewertet. Die ermittelten Leistungen
wurden im Rahmen einer Prozesskostenrechnung wirtschaftlich bewertet und den Erlösanteilen der Matrix aus Kostenstellen und Kostenarten des Diagnosis-Related-Groups (DRG)-Systems gegenübergestellt. Es zeigten sich Unterdeckungen in allen untersuchten Bereichen entlang des Behandlungspfades, sodass gegenwärtig die Versorgung des Aszites bei Zirrhose nicht kostendeckend im deutschen DRG-System abgebildet ist. Dies ist insbesondere auf eine höhere Fallschwere der universitär behandelten Patienten zurückzuführen.
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