Affiliation:
1. Ordensklinikum Linz GmbH Barmherzige Schwestern, Abteilung für Kinderurologie, Linz
Abstract
ZusammenfassungEine offene chirurgische Intervention im ersten Lebensjahr bei Kindern mit VUR ist nur in Ausnahmefällen indiziert. V. a. männliche Säuglinge mit hochgradigem Reflux, Einschränkung der Nierenfunktion im Sinne einer Refluxnephropathie, eindeutiger infravesikaler Obstruktion, fieberhaften Durchbruchsinfekten im Sinne von Pyelonephritiden oder septischen Zustandsbildern bedürfen einer frühzeitigen chirurgischen Intervention. Diese beschränkt sich neben der zu empfehlenden Zirkumzision meist auf die endoskopische infravesikale Desobstruktion von Urethralklappen, prolabierenden Ureterozelen sowie sekundären Blasenhalsobstruktionen. Eine endoskopische Refluxtherapie mit Hyaluronsäure/Dextranomer ist lediglich als „down-staging“ des VUR aufzufassen, sie muss individuell indiziert werden, eine offene, suprapubische Entlastung des Harntraktes im Sinne einer Vesikostomie oder Ureterocutaneostomie ist nur mehr in Einzelfällen bei septischen Zuständen oder nicht durchführbarer endoskopischer Therapie berechtigt.