Rauchverhalten von Krebspatienten nach Kehlkopfteilresektion: Welche Bedeutung hat die Kausalattribution?

Author:

Münnemann Anika1,Meyer Alexandra2,Engelmann Dorit3,Boehm Andreas4,Breitenstein Kerstin5,Ulrich Angela6,Guntinas-Lichius Orlando7,Schock Elke-Juliane8,Keszte Judith1,Ernst Jochen1

Affiliation:

1. Abteilung Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Universität Leipzig, Deutschland

2. Abteilung Psychoonkologie, Medizinisches Versorgungszentrum Delitzsch, Deutschland

3. Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Schmerztherapie, Klinikum Sankt Georg, Leipzig, Deutschland

4. Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Klinikum Sankt Georg, Leipzig, Deutschland

5. Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Plastische Operationen, Helios Klinikum Erfurt, Deutschland

6. Klinik für Onkologie und Hämatologie, Klinik Bavaria Kreischa, Deutschland

7. Klinik für Hals-, Nasen- u. Ohrenkrankheiten, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Deutschland

8. Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Plastische Operationen, Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau, Halle, Deutschland

Abstract

Zusammenfassung Ziel der Studie Etwa 4000 Personen erkranken in Deutschland jährlich an Kehlkopfkrebs. Als einer der wichtigsten Risikofaktoren gilt das Rauchen. Die Studie untersucht den Zusammenhang von Kausalattribution und Rauchverhalten bei Patienten mit Kehlkopfkrebs nach Kehlkopfteilresektion (KTR) und den Einfluss der Kausalattribution auf das Rauchverhalten nach KTR. Methodik In einer multizentrischen prospektiven Kohortenstudie zwischen 2007 und 2013 wurden Patienten mit Kehlkopfkrebs zu 4 Befragungszeitpunkten mit Fragebogen befragt: t1 (zwischen Diagnosestellung und KTR), eine Woche (t2), 3 Monate (t3) und 12 Monate (t4) nach KTR. Nachfolgend werden Daten der Messzeitpunkte t1 und t4 präsentiert. Wesentlicher Gegenstand der deskriptiven Auswertung waren die Kausalattribution (offene Antwort mit anschließender Kodierung entsprechend der wichtigsten Ursachenzuschreibungen sowie früheres und aktuelles Rauchverhalten anhand des DIA-X-Interviewsystems). Die Patienten wurden entsprechend ihrer Kausalattributionen gruppiert und hinsichtlich des Rauchverhaltens verglichen. Ergebnisse Zu den Zeitpunkten t1 und t4 wurden 134 Patienten (Durchschnittsalter 62 Jahre, 93% männlich) interviewt. Ein Viertel der Befragten (25,4%) benennt keine Ursache für die Erkrankung. Wird eine Kausalattribution genannt, ist das Rauchen die am häufigsten beschriebene Ursache (43,3%). Bei aktiven Rauchern dieser Gruppe sinkt die Anzahl der täglich gerauchten Zigaretten nach KTR signifikant um 6 Zigaretten (p=0,001) auf durchschnittlich 11 Zigaretten pro Tag. In keiner Gruppe sinkt der Anteil der Rauchenden signifikant. Schlussfolgerung Die Kausalattribution hat keinen signifikanten Einfluss auf die Rauchentwöhnungsrate. Aktive Raucher reduzieren nach KTR die Menge der Zigaretten signifikant. Dieser Effekt ist noch deutlicher, wenn eine Kausalattribution vorliegt. Indem psychoonkologische Betreuungsangebote, Beratungsgespräche und Rauchentwöhnungsprogramme die Kausalattribution unter Einbezug der Fallspezifik thematisieren, kann dies zu einem prognostisch günstigeren Rauchverhalten nach KTR beitragen.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Psychiatry and Mental health,Applied Psychology,Clinical Psychology

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