Affiliation:
1. Klinik für Geburtsmedizin, Universitätsklinikum Jena,
Jena
2. Institut für Medizinische Mikrobiologie,
Universitätsklinikum Jena, Jena
3. Institut für Medizinische Statistik, Informatik und
Datenwissenschaften, Universitätsklinikum Jena, Jena
Abstract
Zusammenfassung
Einleitung Die Stadt Jena, Thüringen, führte nach
exponentiellem Anstieg der SARS-CoV-2 Infektionen bundesweit erstmalig eine
Pflicht zur Bedeckung von Mund und Nase ein. Durch Screening einer
unselektierten Kohorte von Schwangeren sollte eine Schätzung der
SARS-CoV-2 Periodenprävalenz erfolgen. Von Interesse war die Frage nach
der Dunkelziffer.
Methoden Bei stationärer Aufnahme erfolgte ein Screening sowie
eine Antikörperbestimmungen auf SARS-CoV-2, mittels spezifischer
Real-Time-PCR und Bestimmung spezifischer SARS-CoV-2 IgG im Serum mittels ELISA.
Die Schätzung der SARS-CoV2 Periodenprävalenz erfolgte nach der
exakten Methode von Clopper und Pearson, der Gruppenvergleich mit Fischers
exaktem Test.
Ergebnisse Vom 06.04. bis 13.05.2020 wurden 234 Schwangere
stationär aufgenommen. 225 (96,2%) durchgeführte
SARS-CoV2 PCR verblieben negativ. Bei einer (0,6%) von 180
(76,9%) erfolgten Antikörperbestimmungen wurden spezifische
IgG-Antikörper detektiert. Die Intervallschätzung der
Periodenprävalenz ergibt damit ein 95%-Konfidenzintervall
zwischen 0–1,7%. Für 96 Haushalten mit Kindern ergibt
sich eine Periodenprävalenz von 0–3,8%, die sich nicht
von der für 76 Haushalte ohne Kinder von 0–4,8%
unterscheidet (p=1,00).
Diskussion Erstmalig wird die SARS-CoV-2 Periodenprävalenz einer
unselektierten Stichprobe Schwangerer in Deutschland erfasst. Es ergab sich kein
Hinweis für eine befürchtet hohe Dunkelziffer asymptomatischer
Schwangerer für unbemerkte SARS-CoV-2 Infektionen mittels
Antikörpernachweis. Die messbare Serokonversionsrate lag bei unter
1% (0,6%).
Subject
Maternity and Midwifery,Obstetrics and Gynaecology,Pediatrics, Perinatology, and Child Health
Cited by
9 articles.
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