Affiliation:
1. Chirurgische und Gynäkologische Kleintierklinik, Ludwig-Maximilians-Universität München
2. Veterinärwissenschaftliches Department, Lehrstuhl für Anatomie, Histologie und Embryologie, Ludwig-Maximilians-Universität München
Abstract
Zusammenfassung
Gegenstand und Ziel Erhebung des Standes der Kleintieranästhesie in Europa und Überprüfung der Möglichkeit zur Einhaltung der Leitlinien der AVA (American Society of Anesthesiologists) und der DVG-Fachgruppe VAINS (Veterinärmedizinische Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie).
Material und Methoden Ein Link zu einer Onlineumfrage mit Fragen zum Narkosemanagement (Themenbereiche Demografie, Ausstattung, Monitoring, Wärmemanagement, präanästhetische Untersuchung, Narkoseprotokoll u. a.) wurde an Kleintierpraktiker in verschiedenen Ländern verschickt.
Ergebnisse Die 767 eingegangenen auswertbaren Fragebögen stammten aus Deutschland (n = 343), Österreich (n = 216), Schweiz (n = 83), Großbritannien (n = 38), Frankreich (n = 25), Ungarn (n = 25), Skandinavien (n = 23) und „sonstigen Ländern“ (n = 11). Durchschnittlich 91 % der Befragten erfüllten die Leitlinie der AVA und 58 % die Leitlinie der Fachgruppe VAINS noch vor deren Veröffentlichung. Praxen/Kliniken mit mehr Mitarbeiten hatten eine bessere Ausstattung und Praxen/Kliniken mit mehr Anästhesien pro Woche führten häufiger eine „gute Voruntersuchung“ durch.
Schlussfolgerung und klinische Relevanz Obwohl die Leitlinien z. T. erfüllt werden, ließ sich zeigen, dass in vielen Praxen/Kliniken das Narkoseregime optimiert werden kann, u. a. durch Verbesserung der Ausstattung oder deren bessere Nutzung.