Affiliation:
1. Klinik für Neurologie, Epileptologie, Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg
Abstract
Was ist neu?
Ätiologie Mit zunehmender Lebenserwartung stieg die Inzidenz für Epilepsien im höheren Lebensalter im Verlauf der letzten Jahre deutlich. Diese sind im höheren Lebensalter häufig Folgen struktureller Erkrankungen des Gehirns und stellen im klinischen Alltag bei multimorbiden Patienten Besonderheiten dar, die sowohl die Diagnostik als auch die Therapie betreffen.
Differenzialdiagnostische Aspekte Durch Fortschritte in der Diagnostik – einerseits der modernen Bildgebung und andererseits der EEG-Diagnostik – sowie die zunehmenden Möglichkeiten der Heimüberwachung mittels videobasierter Überwachung im ambulanten Rahmen werden neue Möglichkeiten für die Differenzialdiagnose und richtige Einordnung unklarer Bewusstseinsstörungen eröffnet.
Therapeutische Aspekte Epilepsien lassen sich im höheren Lebensalter durch die Entwicklung zahlreicher neuer Antikonvulsiva in den letzten Jahren gezielter behandeln. Diese Substanzen bieten sowohl ein geringeres Nebenwirkungsspektrum als alte Antikonvulsiva als auch ein wesentlich geringeres Risiko von medikamentösen Interaktionen. Insbesondere sind neue Antikonvulsiva im Gegensatz zu den alten Substanzen nicht mehr oder kaum enzyminduzierend, weshalb die Verstoffwechselung anderer Begleitmedikamente nicht oder nur in sehr geringem Umfang beeinflusst wird. Manche der neuen Antikonvulsiva müssen jedoch im Hinblick auf mögliche psychiatrische Nebenwirkungen bei älteren Patienten vorsichtig eingesetzt werden.