Empfehlungen zur Diabetes-Behandlung mit automatischen Insulin-Dosierungssystemen

Author:

von dem Berge Thekla1,Biester Sarah1,Biester Torben1,Buchmann Anne-Kathrin1,Datz Nicolin1,Grosser Ute1,Kapitzke Kerstin1,Klusmeier Britta1,Remus Kerstin1,Reschke Felix1,Tiedemann Inken1,Weiskorn Jantje1,Würsig Martina1,Thomas Andreas2,Kordonouri Olga1,Danne Thomas1

Affiliation:

1. Diabetes-Zentrum für Kinder und Jugendliche, AUF DER BULT, Kinder- und Jugendkrankenhaus, Hannover

2. An der Elbaue 12, Pirna

Abstract

ZUSAMMENFASSUNGDas Prinzip der automatischen Insulindosierung, kurz „AID“ genannt, zeigt in Zulassungsstudien und Real-World-Erfahrungen ausgezeichnete Behandlungsergebnisse. Beim AID wird eine Insulinpumpe mit einem System zur kontinuierlichen Glukosemessung zusammengeschaltet, während ein Rechenprogramm, der sogenannte Algorithmus, die Steuerung der Insulingabe nach Bedarf übernimmt. Idealerweise wäre das System ein geschlossener Kreis, bei dem die Menschen mit Diabetes keine Eingabe mehr machen müssten. Jedoch sind bei den heute verfügbaren Systemen verschiedene Grundeinstellungen und Eingaben erforderlich (insbesondere von Kohlenhydratmengen der Mahlzeiten oder körperlicher Aktivität), die sich von den bisherigen Empfehlungen der sensorunterstützten Pumpentherapie in einzelnen Aspekten unterscheiden. So werden die traditionellen Konzepte von „Basal“ und „Bolus“ mit AID weniger nützlich, da der Algorithmus beide Arten der Insulinabgabe verwendet, um die Glukosewerte dem eingestellten Zielwert zu nähern. Daher sollte bei diesen Systemen statt der Erfassung von „Basal“ und „Bolus“, zwischen einer „nutzerinitiierten“ und einer „automatischen“ Insulindosis unterschieden werden. Gemeinsame Therapieprinzipien der verschiedenen AID-Systeme umfassen die passgenaue Einstellung des Kohlenhydratverhältnisses, die Bedeutung des Timings der vom Anwender initiierten Insulinbolusgaben vor der Mahlzeit, den korrekten Umgang mit einem verzögerten oder versäumten Mahlzeitenbolus, neue Prinzipien im Umgang mit Sport oder Alkoholgenuss sowie den rechtzeitigen Umstieg von AID zu manuellem Modus bei Auftreten erhöhter Ketonwerte. Das Team vom Diabetes-Zentrum AUF DER BULT in Hannover hat aus eigenen Studienerfahrungen und der zugrunde liegenden internationalen Literatur praktische Empfehlungen zur Anwendung und Schulung der gegenwärtig und demnächst in Deutschland kommerziell erhältlichen Systeme zusammengestellt. Für den Erfolg der AID-Behandlung scheint das richtige Erwartungsmanagement sowohl beim Behandlungsteam und als auch beim Anwender von großer Bedeutung zu sein.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Endocrinology, Diabetes and Metabolism,Internal Medicine

Reference70 articles.

1. Therapie des Typ-1-Diabetes. Kurzfassung der S3-Leitlinie (AWMF-Registernummer: 057–013 2. Auflage);T Haak;Diabetologie,2020

2. Diagnostik, Therapie und Verlaufskontrolle des Diabetes mellitus im Kindes- und Jugendalter;A Neu;Diabetologie,2020

3. Glukosemessung und -kontrolle bei Patienten mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes;L Heinemann;Diabetologie,2020

4. Auf dem Weg zum Closed Loop – Ziel und Realität;T Biester;Dtsch MedWochenschr,2017

5. First User Experience with an Integrated Insulin Pump and Real-Time Continuous Glucose Monitoring System in German Patients with Type 1 Diabetes;T Danne;Diabetes,2006

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