Affiliation:
1. Department of Urology, Medical Faculty and University Hospital Düsseldorf, Heinrich Heine University Düsseldorf, Düsseldorf, Germany
2. Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) Düsseldorf, CIO Aachen Bonn Köln Düsseldorf, Düsseldorf, Germany
Abstract
ZusammenfassungViele Systemtherapien, die in der Behandlung uroonkologischer Erkrankungen eingesetzt
werden, verursachen Störungen der Hämatopoese. Dadurch kann es zum Auftreten einer Neutropenie
kommen. Neutropene Patienten sind gegenüber bakteriellen, aber auch anderen Infektionen
anfällig, häufig ist Fieber bei diesen Patienten das einzige Symptom. Eine solches neutropenes
Fieber bedeutet in aller Regel nicht nur eine lebensbedrohliche Therapiekomplikation mit einer
oft deutlichen Einschränkung der Lebensqualität der Patienten, sondern kann durch
Therapieverzögerungen oder erforderliche Dosismodifikationen auch die Prognose verschlechtert.
Granulozyten-Kolonie-stimulierende Faktoren (GCSF), die eine vermehrte Bildung von
neutrophilen Granulozyten stimulieren, können sowohl zur unterstützenden Behandlung bei der
febrilen Neutropenie als auch zu deren Prophylaxe eingesetzt werden. Dabei ist die korrekte
Indikationsstellung für eine solche GCSF-Unterstützung sowohl vom generellen Risiko einer
febrilen Neutropenie, der jeweils eingesetzten Therapie, als auch von individuellen
Patientenfaktoren und dem Therapieziel (palliative vs. kurative Therapie) abhängig. Basierend
auf den aktuellen Empfehlungen der deutschen sowie internationalen Leitlinien möchte dieser
Beitrag einen aktuellen und praxisorientierten Überblick zum Einsatz von GCSF in der
Uroonkologie geben.